Page 16 - Spielfeld_Oktober_2019
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 Geburtstag: 23. September 1991 Geburtsort: Witten
Nationalität: deutsch
Bei der TSG seit Juli 2016 Spiele/Tore gesamt
207/3 Bundesliga; 17/0 DFB-Pokal
Spiele/Tore bei der TSG
95/0 Bundesliga; 7/0 DFB-Pokal
Vorherige Vereine:
2014 – 2016: 1. FC Köln
2012 – 2014: FC Augsburg
2004 – 2012: VfL Bochum
2002 – 2004: WSV Bochum
1995 – 2002: VfB Langendreerholz
Reflektiert man dabei auch manches Mal, wie gut man es hat?
„Unser Leben ist maximal privilegiert. Das kann man gar nichts anders sagen. Aber die Leute sollten immer bedenken, dass wir nichts geschenkt bekom- men haben. Man sieht ja immer nur die Spitze des Eisbergs. Der Profi fährt ein schönes Auto, kann sich eine schöne Wohnung leisten. Das stimmt alles. Dafür bin ich auch super dankbar, aber ich habe mir das hart erarbeiten müssen.“
Wie groß war der Druck, wie groß musste Dein Fleiß sein, um wirklich Profi zu werden?
„Ich habe eine super Jugend gehabt, mir hat nichts gefehlt. Aber es sehen halt nicht viele Leute, dass ich mit 16, als ich in Bochum erstmals mit den Profis vom VfL trainiert habe, morgens die ersten zwei Stunden in die Schule gegangen bin und dann zum Training der Profis. Danach war die Schule vorbei, aber ich habe im Internat meine Schulstunden nachgeholt; anschließend ging es zum Abendtraining der B- oder A-Jugend. Es steckt schon sehr viel Arbeit dahinter, damit du dahin kommst, wo du sein willst. Ich hatte auch meinen Spaß in der Jugend und war feiern,
aber man macht viel mehr Abstriche als andere in gleichem Alter. Da muss man fokussiert sein, gesund bleiben und auch das Quäntchen Glück haben. Aber erst die Arbeit, die man investiert, trennt oftmals die Spreu vom Weizen.“
Und das sehen Außenstehende nicht immer.
„Meiner Meinung nach muss ich mich vor keinem rechtfertigen, denn der Weg dahin war wirklich steinig. Natürlich neigt der ein oder andere Außenstehende dazu, alle Fußballer in eine Schublade zu stecken und das zu pauschalisieren. Dagegen kann man nichts machen. Es gibt nun mal auch die extrovertierten Typen im Fußball, die diese Kritik quasi herausfordern. Es ergibt keinen Sinn, dagegen anzukämpfen. Das habe ich schon lang aufgegeben. Man muss einfach seinen eigenen Weg finden. Man kann es nicht allen immer Recht machen.“
Wie fühlt es sich an, in den Medien negative Kritik über sich lesen zu müssen? Löst das etwas bei Dir aus? „Das kommt immer auf den Typen Mensch an. Dem einen geht es näher, den anderen belastet das we- niger. Bei mir hat sich das im Lauf der Zeit geändert. Am Anfang habe ich mir auch viel mehr Dinge zu Herzen genommen, mittlerweile kann ich das ganz gut einschätzen. Meine Sicht auf das Spiel ist weit- läufig genug und da bin ich mit einer gewissen Portion Selbstkritik dabei. Gegen die Kommentare kann man ja eh nichts machen. Es ist wie es ist. Man lernt damit umzugehen. Ich kann aus vollster Über- zeugung sagen, dass mich das kalt lässt.“
PROFIS













































































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