Page 14 - Spielfeld_September_2019
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 „Meine Frau und ich möchten mit unserem Sohn hier sesshaft werden.“
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Wie verlief der Einstand bei der Mannschaft?
„Die Jungs haben mich super aufgenommen, die meisten kannte ich ja auch schon. Ich wollte eigent- lich einen ausgeben, aber das hatten die anderen Neuzugänge schon und es passte dann zeitlich nicht mehr. Darum bin ich auch drumherum gekommen, ein Lied vor der Mannschaft zu singen. Aber ich werde im Winter-Trainingslager alles nachholen.“
Welchen Song hättest Du gesungen?
„Bei Bayern und Schalke habe ich ‚I Believe I Can Fly‘ vorgetragen. Stimmlich hatte ich da ein paar Schwächen, (lacht) aber die Performance war jedes Mal okay. Es gibt auch Videos, die sind aber glück- licherweise unter Verschluss. In Hoffenheim hätte ich aber ein anderes Lied gesungen, aber das wird ja eine Überraschung und wird noch nicht verraten.“
War Hoffenheim die schönste Zeit in Deiner Karriere?
„Einhundertprozentig. Die sieben Jahre hier waren etwas ganz Besonderes für mich. Das werde ich nie vergessen. Darum freue ich mich auch sehr, wieder hier zu sein. Es war eine aktive Entscheidung von mir zurückzukommen. Der Verein und die Region sind mir ans Herz gewachsen. Ich habe viele Freunde, die Menschen hier sind sehr liebenswert, es passt einfach. Auch das Bemühen der TSG hat mir sehr gutgetan. Da gab es für mich keine zwei Meinungen, wo ich meine Karriere fortsetzen möchte.“
Die TSG besitzt eine Kauf-Klausel. Würdest Du gern langfristig hier bleiben und sogar Deine Karriere hier beenden?
„Ich möchte definitiv länger hier bleiben und kann mir sehr gut vorstellen, meine Karriere bei der TSG zu beenden. Über das Karriereende mache ich mir aber noch nicht so viele Gedanken. Ich bin ja erst 29 und möchte noch so lange spielen, wie ich mich gut fühle und keine Schmerzen habe. Ich will noch lange hier bleiben und alles dafür tun. Meine Frau und ich möchten mit unserem Sohn hier sesshaft werden. Wir haben mittlerweile ein schönes Haus gefunden und suchen nach einem Grundstück für die Zukunft.“
Alfred Schreuder ist ebenfalls mit seiner Familie in den Kraichgau gezogen. Mit ihm hast Du schon zusammengearbeitet, als er noch Assistenztrainer in Hoffenheim war. Wie verläuft Eure Zusammenarbeit? „Alfred kennt mich gut und weiß genau, was meine Stärken sind. Er hat mich in den persönlichen Ge- sprächen direkt überzeugt: wie er spielen will, was er machen will, was er von mir erwartet. Ich sehe meine Stärken in seinen Erwartungen und freue mich, hier, unter ihm als Cheftrainer, zu spielen. Er arbeitet sehr akribisch, und legt uns sehr genau nahe, was er sehen will. Schon damals als Co-Trainer hat er viel mit den Spielern gesprochen, an vielen Details gearbeitet und Hilfestellungen gegeben. Er ist ein sehr positiver Mensch und tut der TSG gut.“
Als Spieler des FC Bayern hast Du in der Cham- pions League gespielt, Dir zudem den Traum der WM-Teilnahme erfüllt und bist Meister geworden. Wie fällt Dein Fazit der Zeit in München aus? „Für mich war das ein sehr positives Jahr. Ich habe viel gelernt, viel mitgenommen und ja auch gerade am Anfang sehr viele Spiele bestritten. Bei den Bayern erhält man einen anderen Blick auf die Bundesliga und spielt mit Weltstars zusammen. Da hat jeder eine außergewöhnliche Qualität, die den jeweiligen Spieler einzigartig machen. Ich will diese Erfahrung nicht missen und würde die Entscheidung, nach München zu wechseln, wieder genauso treffen: Ich habe viele wichtige Erfahrungen gesammelt und bin dadurch auch besser geworden.“
Hast Du im Nachhinein mit dem Trainerwechsel von Carlos Ancelotti, bei dem Du Stammspieler warst, zu Jupp Heynckes gehadert?
„Es lief zu Beginn sehr gut, doch im Fußball geht es oft sehr schnell – auch wenn ich zu dem Zeit- punkt nicht mit einem Trainerwechsel gerechnet habe. Es lief aber auch danach nicht schlecht. Ich habe die Veränderung angenommen und versucht, das Beste daraus zu machen. Jeder will natürlich spielen und somit ist auch jeder frustriert, wenn er nicht dabei ist. Aber damit wuchs auch der Ansporn, mich zu verbessern und noch mehr aus mir herauszuholen, um besser zu spielen als die anderen. Das war mein Ziel und so habe ich im Training gearbeitet.“
PROFIS




















































































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