Page 61 - Spielfeld_August_2019
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 61
Potenzial nicht abgerufen haben. Das hat uns auch oft genug Punkte gekostet“, erklärt die österreichische Nationalspielerin.
Trainer Jürgen Ehrmann und sein Assistent Gabor Gallai stehen also mit ihren Spielerinnen vor klar erhöhten Erwartungen. Aber sie haben ein so großes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit jeder einzelnen Spielerin, dass sie die Ambitionen für die neue Saison mittragen. „Wir müssen und wollen Vollgas geben, um noch weiter nach oben zu kommen. Aber das Potenzial besitzt die Mannschaft, wenn nicht ein langwieriges Verletzungsproblem passiert“, sagte Jürgen Ehrmann. Das Startprogramm ist recht günstig für die TSG mit den Spielen gegen die beiden Aufsteiger, zunächst beim FF USV Jena und dann zu Hause gegen den 1. FC Köln.
In der vorigen Saison gelang ein wichtiger Schritt, als das Team zu einer verschworenen Einheit zusammenwuchs. Jürgen Ehrmann hatte der Mann- schaft zu Saisonbeginn mit auf den Weg gegeben, „ein richtiges Team zu werden, das ist das Allerwichtigste“. Und dies gelang tatsächlich in den anschließenden 26 Bundesliga-Partien und den Spielen im DFB-Pokal, wo erst im Halbfinale Endstation war. Bereits im Mai stand fest, dass der Kader dieser gefestigten, eingespielten Mannschaft zusammenbleibt. Laut Ralf Zwanziger kann die TSG nun erstmals in eine Spielzeit gehen, vor der es keine ungewollten Abgänge gab. „In den vorigen Jahren haben wir immer gute Spielerinnen verloren, die wir gern gehalten hätten. Dass wir diesmal den Stamm zusammengehalten haben, ist eine gute Basis für die anstehenden Aufgaben“, sagte der Leiter der TSG-Frauenabteilung.
Er blickt mit großem Optimismus nach vorn, der die Spielerinnen um Kapitänin Leonie Pankratz und Stellvertreterin Fabienne Dongus be- flügeln soll. „Ich bin überzeugt davon, dass ein vierter Platz, vielleicht sogar der Dritte, möglich ist, wenn nicht mehrere Verletzungsausfälle auftreten, denn die Entwicklung der Mannschaft ist noch nicht zu Ende. Jede einzelne Spielerinn kann sich noch verbessern“, glaubt Zwanziger. Die Mannschaft, die mit sehr guten Talenten aus der eigenen U20 wie Junioren-Nationalspielerin Paulina Krumbiegel verstärkt wird, ist mit einem Durchschnittsalter von 22,1 Jahren sehr jung. Auch deswegen sind die Hoffnungen groß, dass das Team sein Leistungsvermögen noch weiter entfalten kann, vor allem wenn die Spielerinnen die Trainer-Vorgabe erfüllen, ihre gute Technik auch bei hohem Tempo auszunutzen. Doch zu groß möchten die Verantwortlichen den Druck doch nicht werden lassen, wie Zwanziger betont: „Eine positive Entwicklung in allen Bereichen und begeisternder Fußball sind am Ende nicht weniger wichtig als der Tabellenplatz und die Anzahl an Punkten.“
  Jürgen Ehrmann





























































































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