Page 30 - Spielfeld_August_2019
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Neue Trümpfe
Es ist ein Rekordsommer für die TSG Hoffenheim. Mehr als 110 Millionen Euro hat der Klub durch die Verkäufe von Joelinton, Kerem Demirbay, Nico Schulz und Nadiem Amiri eingenommen. An den Ambitionen der TSG ändern die Abgänge nichts – denn die TSG hat das Quartett wieder einmal clever und weitsichtig kompensiert. Mit den sechs Neuzugängen Sebastian Rudy, Robert Skov, Ihlas Bebou, Konstantinos Stafylidis, Sargis Adamyan und Philipp Pentke präsentiert Hoffenheim wieder einen spannenden Kader.
E in wenig schmunzeln musste Alexander Rosen schon, als er die Schlagzeilen las, die Mitte Juli über ihn als Sportdirektor der TSG kursierten.
Als „Dagobert Duck von Hoffenheim“ wurde er re- publikweit beschrieben, als jemand, der angesichts der immensen Transfererlöse im Geld bade und nur in seinem prall gefüllten Geldspeicher hocke. Der 40-Jährige amüsiert sich über derlei Zuschreibun- gen, weil er weiß, wie schnelllebig das Business ist und öffentliche Kommentierungen ohnehin immer mit Vorsicht zu genießen sind – mangels intimer Detailkenntnisse. Denn anders als Dagobert Duck, der leicht selbstzufrieden die Kohle hortet, waren und sind die Verantwortlichen der TSG Hoffenheim mit sportlich maximalem Ehrgeiz unterwegs.
In der Tat realisierte die TSG in diesem Sommer gleich mehrere Transferrekorde. Insgesamt mehr als 110 Millionen Euro konnte Hoffenheim durch die Spielerverkäufe erlösen, zudem bedeutet der Transfer von Joelinton nach gerade einmal 29 Bundesliga-Spielen für mehr als 40 Millionen Euro zu Newcastle United eine Bestmarke. „Diese außerordentlichen Transfereinnahmen verschaffen uns bei einer weitsichtigen Planung auch für die nächsten Jahre eine mehr als stabile Ausgangs- lage“, sagt Alexander Rosen, Direktor Profifußball der TSG. Und weitsichtige Planung – das gehört zur Kernkompetenz der Hoffenheimer Verantwortlichen. Immer wieder verpflichtet der Verein Spieler mit viel Entwicklungspotenzial, das anderweitig nicht gesehen oder nicht freigelegt wurde. Hoffenheim genießt inzwischen schon international den Ruf, Spieler so gut zu entwickeln, dass sie für viele Klubs begehrenswert werden. Joelinton, Kerem Demirbay,
Nico Schulz oder auch Nadiem Amiri sind dafür herausragende Beispiele, ebenso wie Niklas Süle, Kevin Volland oder Roberto Firmino.
Und eines ist diesen Transfers gemein – die TSG Hoffenheim ist in der Folgezeit immer gewachsen, wirtschaftlich, aber auch sportlich. „Wir sind alle gut beraten, inhaltlich getrieben zu sein und aus Überzeugung zu handeln und nicht aus einer ver- meintlichen Verpflichtung heraus nun hohe Trans- ferausgaben tätigen zu müssen“, entgegnet Rosen auf mediale Empfehlungen, das Geld doch wieder in den Kreislauf zu pumpen. „Der Weggang von Leistungsträgern bietet auch immer große Chancen für andere Spieler, in neue Rollen zu schlüpfen. Diese Erfahrung der Vorjahre bestärkt uns auch in der Ausrichtung und Herangehensweise für die kommende Spielzeit.“
So wurde auch in diesem Sommer wieder ein span- nender Kader zusammengestellt. Nach den früh- zeitigen Verpflichtungen von „Unterschiedsspielern“ (Zitat Rosen) wie Ihlas Bebou, Mentalitätskickern wie Konstantinos Stafylidis, einem routinierten Back-up wie Philipp Pentke oder einem Herausforderer wie Sargis Adamyan haben auch die beiden jüngsten Transfers Fußball-Deutschland noch einmal auf- horchen lassen.
Der dänische Angreifer Robert Skov unterschrieb einen bis 2024 datierten Vertrag in Hoffenheim – ein Spieler, der durch seine Leistungen in der vergan- genen Saison das Interesse zahlreicher europäi- scher Topklubs geweckt hat. Doch der 23-Jährige entschied sich für die TSG, die sich somit eines
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