Page 87 - Spielfeld_Juni_2019
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 „TRICKS AUSPACKEN, MUTIG SEIN, KREATIVITÄT AUSLEBEN“
Im Interview erklärt Dominik Drobisch, Leiter der Akademie der TSG Hoffenheim, die Vorteile des Minifußballs. Zudem schildert er, wieviel der Klub dazu beigetragen hat, dass der Badische Fußball-Verband mit dieser Spielform weiter ist als andere DFB-Landesverbände.
Die TSG Hoffenheim engagiert sich schon seit langem dafür, dass der Mini-Fußball als ideale Ausbildungsform im Kinderbereich angewandt
wird. Was spricht für diese Spielweise?
„Die Kinder sollen möglichst viele Ballaktionen in Spielsitua- tionen bekommen, denn das Spiel ist das beste Training. Die Kids spielen mehr Pässe, haben mehr Torabschlussaktionen, dadurch kommen sie zu mehr Erfolgserlebnissen, als in den gängigen Spielformen Fünf-gegen-fünf und Sieben-gegen-sieben. Im Drei-gegen-drei kommt es auch deutlich häufiger zu Eins- gegen-eins Situationen, in den die Kids Tricks auspacken können, mutig sein können und ihre Kreativität ausleben dürfen. Ebenso steht nicht das Ergebnis im Vordergrund, das ist gut für die Kinder und auch für die Eltern. Es geht fairer zu und es werden keine Schiedsrichter gebraucht. Ebenso ist die Organisation des Minifußballs sehr einfach.“
Ist es ein wichtiges Argument für den Minifußball, dass alle Kinder, unabhängig vom Leistungsniveau, mehr ins Spiel einbezogen werden?
„Das spricht sehr für diese kleinen Spielformen. Da beim Minifußball blockweise gewechselt wird und die Spieltage in Turnierform durchgeführt werden, erhalten die Kinder längere Spielzeiten als an normalen Ligen-Spieltagen. Die E-Jugend spielt zum Beispiel in den Ligen nur zwei Halbzeiten mit je 25 Minuten. Die Standzeiten für den Einzelnen sind geringer. Das ist gerade im Anfängerbereich besonders wichtig. Mini- fußball ist auch gut für die Trainer, denn beim Drei-gegen-drei können sie allen Kindern auf dem Spielfeld gezielter Hilfestel- lung geben als beim sonst in dieser Altersklasse praktizierten Sieben-gegen-sieben.“
Stimmt es, dass die TSG eine treibende Kraft war, dass der Minifußball als ideale Ausbildungsform inzwischen ernst genommen wird?
„Wir haben mit dem Minifußball nach einer Fortbildung mit Horst Wein (Anm. dem Begründer des FUNino) vor elf Jahren begonnen und es mit Ruhe und Geduld vorangetrieben, weil wir wissen, dass Veränderungen Zeit brauchen. Wir sind auch vom DFB, bevor er die Minifußball-Empfehlung ausgesprochen hat, um unsere Einschätzung gebeten worden. Wir hätten uns allerdings gewünscht, frühzeitiger eingebunden zu werden.
SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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Kinder- und Jugendwelt























































































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