Page 79 - Spielfeld_Juni_2019
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 Region
 „Wir erhoffen uns eine höhere mediale Präsenz, wenn sich mehr Profi-Vereine beteiligen.“ CHRISTIAN HEINTZ
konnten an der Endrunde teilnehmen. „Das war sehr schön und ein abso- lutes Highlight“, erklärt Heintz. Die Förderung und die damit verbundene Bekanntheit gehören zu den großen Problemen des Amputierten-Fußballs: „In Deutschland stecken wir noch in den Kinderschuhen, was die Bekannt- heit angeht. In anderen Ländern gibt es eine deutlich stärkere Förderung und bereits seit über mehr als 30 Jahren aktive Sportlermit einer Amputa- tion“, sagt Florian Fischer.
Damit die Unterschiede in Zukunft nicht mehr so gravierend sind, plant Heintz eine Bundesliga des Amputierten-Fußballs. Aktuell gibt es jedoch erst zwei Vereine: Anpfiff Hoffenheim und Sportfreunde Braunschweig. „Wir erhoffen uns eine höhere mediale Präsenz, wenn sich mehr Profi- Vereine beteiligen. Dafür treffe ich mich in Zukunft mit verschiedenen Fußball-Bundesligisten“, sagt Heintz. Damit diese allerdings aktiv werden können, braucht es mehr Spieler. Für die Akquise schließt Anpfiff ins Leben eine Partnerschaft mit Orthopädiehäusern und Unfallkliniken. Potenzielle Spieler werden sofort angesprochen und erhalten eine Broschüre. „Als meine Eltern mir das Programm kurz nach meinem Unfall gezeigt haben, hatte ich strahlende Augen. Ich dachte, dass ich nie mehr Fußball spielen kann“, erinnert sich Heintz an den Moment, als er vom Amputierten- Fußball erfuhr.
Damit auch andere amputierte Menschen dieses Gefühl erleben können, engagiert sich Christian Heintz für seine Sportart und setzt sich ambitio- nierte Ziele für die nächsten Jahre. All dies geht er mit einem Lächeln an. Denn der fröhliche Mann aus der Eifel hat Spaß an dem, was er macht. Der Amputierten-Fußball gibt ihm Kraft und Energie. Dieses Gefühl will er auch anderen weitergeben.
Amputierten-Fußball wird mit sechs Spielern und einem Torwart auf einem 51 x 31 Meter großen Spielfeld gespielt. Auch das Tor ist mit zwei Mal drei Metern etwas kleiner als beim üblichen Fußball. Der Ball darf nur mit dem Bein fortbewegt werden. Stop- pen oder Weitergabe des Spielgeräts mit den Krücken wird als Handspiel gewertet. Trifft der Ball eine Krücke ohne eine aktive Bewegung des Spielers, so läuft das Spiel weiter. Die Spielzeit beträgt zwei Mal 25 Minuten. Zudem gibt es Bedingungen für die Aktiven: Der Torhüter darf nur einen Arm und die Feldspieler müssen
ein Bein amputiert haben.
  SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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Dynamisch: Das Tempo beim Amputierten-Fußball erstaunt viele Zuschauer.

























































































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