Page 71 - Spielfeld_Juni_2019
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 Unternehmens SAP in Karlsruhe erlebt, auf dem Rückweg ließ es sich der damals 49-Jährige nicht nehmen, seinem Heimatverein beizustehen. „Ich wusste nicht einmal, dass er da war“, sagt TSG-Präsident Peter Hofmann heute. Damals war er als Spielleiter für Hoffenheim im Einsatz, ein junger Bursche von 26 Jahren. „Ich kannte Dietmar Hopp ja nur von den Erzählungen am Stammtisch“, erinnert sich Hofmann. „Ich habe nur Geschichten über ihn gehört, dass er lange bei der TSG gespielt hatte, von der Dose Leberwurst, die er für jedes Tor bekam.“ Hofmann sollte sich bald besser erinnern können. Denn dieses Relegationsspiel in Elsenz wurde zum Beginn einer einzigartigen Erfolgsgeschichte im deutschen Fußball. Für den Verlierer. Für die TSG war es die Mutter aller Niederlagen.EswarderTag,andemDietmarHopp
beschloss, sich bei seinem Heimatklub zu engagieren.
„Ich hatte ja nie das Interesse am Fußball, an der TSG verlo- ren“, sagt Dietmar Hopp, der die Partie in Elsenz an der Seite des damaligen TSG-Präsidenten Theo Berberich verfolgte. „Als ich gesehen habe, dass wir jetzt wohl noch eine Klasse tiefer rutschen, habe ich zum Theo gesagt, dass ich mich engagieren will“, erzählt Hopp im SPIELFELD-Gespräch.
2:4 nach Verlängerung verlor Hoffenheim an jenem heiteren Juni-Abend in Elsenz. Der Abstieg in die A-Klasse besiegelt. „Das war schon eine Schmach für uns“, sagt Willi Heinlein, der heute als Betreuer bei der Hoffenheimer U23 im Einsatz
ist. Erinnerungen an das Spiel? „Ge- löscht, verdrängt. Zum Glück.“ Klaus Holaschke dagegen, der damals gemeinsam mit seinem Bruder Rolf für Stebbach auf dem Rasen stand, erinnert sich gut an die Partie. Das Gedächtnis ist immer gnädig mit den Siegern: „Wir führten schnell 2:0, kassierten aber den Ausgleich und standen dann mit dem Rücken zur Wand“, erinnert sich Holaschke, der damals im Mittelfeld beherzt zu Werke ging. „Ein giftiger Sechser“, wie Willi und Achim Heinlein anerken-
nend bemerkten.
Region
            Vor der Relegationspartie schien die TSG Hoffenheim noch leicht favorisiert ....
     SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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