Page 17 - Spielfeld_Februar_2019
P. 17

 „ES GEHT UM AUFRICHTIGKEIT“ PERSÖNLICHES ENGAGEMENT IM „ELTERNVEREIN FÜR KREBSKRANKE KINDER E.V.“
Es waren sehr persönliche, intime Momente in der Heidel- berger Klinik für Kinderheilkunde III. Mehrere Stunden ver- brachten Charlotte und Oliver Baumann auf Einladung des Vereins „Aktion für krebskranke Kinder e.V. Heidelberg“ auf der Station, um von einer Krebserkrankung betroffene Kinder zu treffen. „Ich muss zugeben, dass ich den Fußballer Oliver Baumann vorher gar nicht kannte“, berichtete Ralf Grimm, 2. Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins, über das erste Treffen, das auf Wunsch des Ehepaars Baumann zustande gekommen war. „Es war die Art, sich nicht in den Vorder- grund spielen zu wollen, sondern einfach zu helfen, die uns beeindruckt und überzeugt hat“, sagt Grimm. Gemeinsam mit der 1. Vorsitzenden Stefanie Baldes führt er ehrenamtlich den Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, neben den Kindern insbesondere auch den Eltern und Geschwistern in dieser schweren und aufreibenden Zeit helfend zur Seite zu stehen. Dafür steht am Klinikum Heidelberg unter anderem auch der „Kinderplanet“, der sich diesem oft verdrängten Thema widmet.
„Für uns geht es vor allem darum, hier nachhaltig zu helfen“, erklärt Charlotte Baumann. „Die Freude, die Dankbarkeit der Menschen zu sehen, berührt mich unheimlich“, sagt die 31-Jährige. Neben Sachspenden wie zuletzt Hochstühlen und pädagogischem Material geht es für das Ehepaar Baumann aber vor allem um den direkten Austausch. „Wir wollen Zeit mit ihnen verbringen, Anteil nehmen können“, sagt Charlotte. Spürbar bewegt hatte sie zuvor über die Begegnungen mit Kindern berichtet, etwa jene mit einem krebskranken Mäd- chen, das aufgrund eines sichtbaren Ausschlags abseits saß und „sich einfach sehr gefreut hatte, als ich sie nur mal in den Arm genommen und gedrückt habe.“
Im engen Austausch (v.l.): Prof. Dr. med. Andreas Kulozik, Ärztlicher Direktor, Charlotte Baumann, Oliver Baumann, Stefanie Baldes und Ralf Grimm vom Elternverein.
Gemeinsam mit Prof. Dr. med. Andreas Kulozik, dem Ärzt- lichen Direktor, haben sich Oliver Baumann und seine Frau in der ersten Februar-Woche erneut mit verschiedenen Kindern und deren Eltern in der Heidelberger Uni-Klinik getroffen, informierten sich über Sorgen, Bedürfnisse und Nöte, aber teilten auch einfach unbeschwerte Momente mit den kleinen Patienten. „Es ist beindruckend zu sehen, was hier von allen Seiten geleistet wird“, sagte Oliver Baumann nach der Be- gegnung. „Mein größter Respekt geht an das Ärzteteam, das Pflegepersonal, jeden einzelnen Mitarbeiter, der sich hier so großartig engagiert.“ Besonders nachhaltig im Gedächtnis: die Lebensfreude der kranken Kinder. „Es tut gut zu sehen, mit welchem Mut und welcher Unbeschwertheit die Kinder diese Situation meistern“, sagt Charlotte Baumann.
Für den Elternverein für krebskranke Kinder e.V., der sich fast ausschließlich über Spenden finanziert, ist das Engagement der Familie Baumann ein sprichwörtliches Geschenk. „Wir als Verein sind ja für Dinge zuständig, welche die Klinik als solche nicht leisten kann“, sagt Ralf Grimm. Und manches davon kann über die Botschafter-Rolle von Oliver und Charlotte Baumann womöglich besser gelingen.
Wer sich ebenfalls engagieren oder weiter informieren möchte:
http://www.dlfh-heidelberg.de
 Charlotte und Oliver Baumann nahmen sich viel Zeit mit den erkrankten Kindern in der Uniklinik Heidelberg.
 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
17
























































































   15   16   17   18   19