Page 84 - Spielfeld_Januar_2019
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  EMPFEHLUNG DES HAUSES
UNSERE DNA
Das Grundgesetz wird 70 Jahre alt. Nun gibt es das Standardwerk unserer Gesellschaft auch in moderner Magazin-Optik. „Anpfiff ins Leben“ hat dieses Projekt als einer der ersten 70 Unterstützer möglich gemacht. Eine Belobigung.
Es ist und bleibt ein vermeintlich schnöder Gesetzestext. Eine Ansammlung von 146 Artikeln, die für sich genommen den Bürgern dieses Landes seit nunmehr sieben Jahrzehnten als Selbstverständlichkeit gelten. Doch, und das ist die große Kunst dieses Magazins „Das Grundgesetz“, plötzlich entwickelt diese juristische Norm in neuer Form und Optik, gleichwohl in Wortlaut und Reihenfolge unverändert, eine ungeheure Kraft. Pünktlich zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes, das am 23. Mai 1949 verabschiedet wurde,
hat der Hamburger Journalist Oliver Wurm mit dem Grafik-Designer Andreas Volleritsch das Grundgesetz in eine neue, ungewöhnliche Form gebracht – und regt damit uns alle an, innezuhalten und uns abseits der derzeit gängigen Erregungs- und Empörungsmechanismen mit den Grundlagen unserer Gesell- schaft zu befassen. Allein dafür ist dem umtriebigen Medienmacher Wurm, der zuvor bereits das Neue Testament in ein modernes Gewand gekleidet hatte, zu danken. Ebenso wie den 70 kleineren und größeren Partnern, darunter auch Anpfiff ins Leben, die dieses Projekt mit ihrer Unterstützung ermöglicht haben.
Auf 122 Seiten im DIN-A4-Format legen
die Macher des Magazins uns das unum-
stößliche Fundament dieses Landes frei
und führen uns zurück auf die Grundlage unseres Zusam- menlebens. Natürlich, das Grundgesetz dürfte zu den meist gedruckten Schriften der Republik gehören, bei der Bundes- zentrale für politische Bildung dürften sich die Exemplare stapeln, viele Menschen dürften es irgendwo in den Regalen stehen haben. Doch gelesen haben werden diese Bleiwüste die wenigsten, zu monoton, zu gestelzt wirkt der Gesetzestext.
Das Magazin hat die Artikel in unterschiedlicher Form aufbereitet, auf dem Titel prangt Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ein Satz, der spätestens durch die Pressekonferenz der Bayern-Führung durch den Ausspruch von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wieder in die Debatte zurückfand – aber bestenfalls bespöttelt wurde. Dabei ist dieser erste Grundgesetz-Artikel, unabhängig von Rummen- igges Motivation, ein echter Meilenstein der Gesellschaft.
Entstanden nur vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, vier Jahre nach dem Ende der furchtbaren Herrschaft der Nationalsozialisten mit ihren in der Geschichte einzigartigen Gräueltaten, ist dieser Artikel 1 GG ein Bekenntnis zur Menschlichkeit. Und jeder Einzelne ist, wenn er das Magazin in die Hand nimmt, ganz individuell angesprochen, ob er diesem Satz, dem ersten und zentralen unseres Grundge- setzes, in seinem Denken und Handeln gerecht wird. Denn aktuell bleibt dieses Standardwerk immer.
Im Oktober 2017 entstand die Idee zu diesem Magazin, schreibt Wurm in einer Art Editorial. Der Auslöser war eine Talkshow, in welcher der bekannte Wissenschaftsjournalist und Modera- tor Ranga Yogeshwar schwärmte: „Das
Grundgesetz ist sensationell. Das ist die Nation. (...) Wer es nicht gelesen hat, sollte es durchlesen. Es ist toll!“ Seit diesem Moment hatte Wurm, der früher auch viel als Sportjournalist unterwegs war, mehr als nur eine fixe Idee.
Herausgekommen ist ein erstaunlich lesbares Werk, weil op- tisch liebevoll und ansprechend auf bereitet, in verschiedenen
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