Page 62 - Spielfeld_Dezember_2018
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Die U19 der TSG Hoffenheim nimmt
in dieser Saison erstmals an der Youth League teil und hat sich bereits für das Achtelfinale qualifiziert. Im Interview spricht Dirk Mack, Direktor Nachwuchs, über die bisherigen Erfahrungen.
 „DAS IST EIN SUPEREVENT“
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Die U19 der TSG stand bereits nach vier Spieltagen in der nächsten Runde. Nach dem 1:1 gegen Donezk am 5. Spieltag ist im letzten Spiel bei
Manchester City der erste Platz in der Gruppe F möglich. Wie bewerten Sie die Bilanz von drei Siegen und zwei Unentschieden nach fünf Partien?
„In der Deutlichkeit, wie unsere U19 bisher aufgetreten ist, kann man durchaus einmal das Wort sensationell verwenden. Das war so nicht zu erwarten. Wenn wir am 4. Spieltag in Lyon gewonnen hätten, wären wir die erste deutsche Mannschaft gewesen, die aus den ersten vier Spielen vier Siege geholt hätte. Aber auch mit der Bilanz von elf Punkten sind wir äußerst zufrieden. Wenn man es sachlich und nüchtern betrachtet, muss man ehrlicherweise sagen, dass, so wie der Spielerverlauf war, die drei siegreichen Spiele nicht unbedingt gewonnen werden mussten. Die Jungs haben als Mannschaft super agiert, aber es war schon auch Spielglück dabei. Wir haben auch fest- gestellt, dass die Gegner die besseren Individualisten, absolute Topspieler auf dem Platz hatten. Das zeigt andererseits aber auch, wie gut unsere Mannschaft funktioniert hat. Das war ausschlaggebend. Beim 1:1 im Heimspiel gegen Donezk war es eher umgekehrt. Unser Team war spielbestimmend, aber hatte Pech bei den Abschlüssen.“
Welche Konsequenzen kann man aus dieser Erkennt- nis ziehen, dass die Mannschaft in der Gesamtheit gut aufgetreten ist, aber an der individuellen Qualität noch gearbeitet werden kann?
„Mit der mannschaftlichen Geschlossenheit, der Einstellung und der Mentalität unserer Spieler sind wir absolut zufrie- den. Dennoch gab es den Fingerzeig, dass wir die Art und Weise, wie wir die Individualisierung in unserer Ausbildung angehen, noch einmal hinterfragen sollten, um unsere Jungs auch individuell auf dieses Topniveau zu heben, das bei den Gegnern zu sehen war. Wir müssen noch einmal final
analysieren, was zukünftige Inhalte unserer Ausbildung und eventuelle Änderungen an unseren Konzepten angeht. Das soll aber keineswegs die tolle Teamleistung in allen fünf Partien in Frage stellen.“
Wie haben die U19-Spieler aus Ihrer Sicht auf die große Herausforderung reagiert?
„Für sie ist die Youth League ein Superevent und Klasseerlebnis. Das sportliche Niveau ist wesentlich höher als in der Bundes- liga. Auch was die Rahmenbedingungen angeht, war das ein anderes Level. Dass beim Heimspiel gegen Manchester fast 3.000 Zuschauer ins Dietmar-Hopp-Stadion kamen, kannten die Jungs noch nicht. Die Youth League ist eine absolute Bereicherung in allen Belangen.“
Die Youth League als Plattform: Bedeutet das auch, dass die U19-Spieler der TSG in den Fokus für Profivereine gerückt sind?
„Das ist sicherlich so. Gegen Manchester hatten sich zum Beispiel über 30 internationale Vereine für Scouting-Karten angemeldet. Die Youth-League-Spiele werden schon weit über die deutschen Grenzen wahrgenommen.“
Die TSG Hoffenheim gewinnt in dieser Saison an internationalem Renommee. Trägt das U19-Team auch dazu bei?
„Es ist wichtig für unseren Verein, dass sich die U19 sportlich und auch abseits des Spielfelds gut präsentiert hat. Unser gutes Auftreten und die Ergebnisse gegen Donezk, Lyon und Manchester sind im europäischen Fußball wahrgenommen worden. Somit haben die Spieler, die Trainer und das ganze Team zum guten Ruf der TSG Hoffenheim beigetragen. In den Vorjahren haben die deutschen Mannschaften in der Youth League weniger gute Ergebnisse erzielt. Wir sind mit dem Auftritt unserer U19 sehr zufrieden.“



















































































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