Page 6 - Spielfeld_Dezember_2018
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 11 FAKTEN
Das International Football Association Board (IFAB), das für die Fußball-Regeln zuständig ist, hat bei seinem Jahrestreffen darüber diskutiert, ob es bald neue Regeln gibt. SPIELFELD stellt mögliche neue Regeln vor und beschäftigt sich mit Regeländerungen aus der Vergangenheit.
... ÜBER FUSSBALLREGELN
  1. Das IFAB (offiziell: International Football Association Board) ist ein internationales Gremium, das über Änderungen der Fuß- ballregeln berät und sie auch beschließen kann. Es besteht aus vier FIFA-Mitgliedern und je einem Vertreter der Verbände aus England, Nordirland, Schottland und Wales. Die FIFA erkennt die Regeln der IFAB seit der Gründung an.
2. Um eine Regeländerung zu beschließen, sind sechs der acht Stimmen nötig. Die vier Vertreter der FIFA stimmen dabei gemeinsam ab. Hingegen können die vier britischen Mitglieder einzeln abstimmen.
3. Sie sind seit Jahren ein Ärgernis: Die taktischen Auswechslun- gen zum Spielende hin, wenn der auszuwechselnde Spieler quer über den halben Platz zur Wechselzone schleicht – um Zeit zu schinden. Dieses Prozedere soll nun womöglich beschleunigt werden, indem der Schiedsrichter den auszuwechselnden Spieler befiehlt, das Spielfeld an der Stelle zu verlassen, an der er sich zum Zeitpunkt des angezeigten Wechsels befindet.
    5. Aktuell darf ein Verteidiger einen Abstoß erst außerhalb des eigenen Strafraums an- nehmen. Hält sich der jeweili- ge Spieler nicht an diese Regel, wird der Abstoß wiederholt. Diese Regel könnte nun ge- ändert werden. Der Verteidi- ger dürfte den Ball dann im Strafraum annehmen. Die gegnerischen Spieler dür- fen den Sechzehnmeterraum erst nach der Ausführung betreten.
Dieses anerkannte Tor des Gladbachers
Lars Stindl, erzielt – womöglich unabsichtlich – mit der Hand, könnte im kommenden Jahr grundsätzlich irregulär sein.
Gegnerische Spieler in der Freistoßmauer (wie hier die Hoffenheimer Joelinton und Håvard Nordtveit) sollen verboten werden.
4. Das zentrale Thema der IFAB-Versammlung am 2. März könnte das Handspiel sein. „Wir wollen die Formulierung präzisieren“, ließ IFAB-Sekretär Lukas Brud verlauten „aber wir können keine Schwarz-Weiß-Regel schaffen, nach der jede Arm- oder Handberührung ein Handspiel ist. Denn dann würden viele Spieler auf die Arme des Gegners zielen.“ Womöglich würde eine „unnatürliche Armbewegung“ (wie etwa eine Armhaltung über Schulterhöhe) die vornehmliche Bewertungs- grundlage sein. Zudem könnte das IFAB künftig unter bestimmten Voraussetzungen auch ein unabsichtliches Handspiel straf bar machen, etwa, wenn ein Spieler einer angreifenden Mannschaft dadurch einen klaren Vorteil hat: beispielsweise eine Torerzielung oder die Einleitung einer klaren Torchance.
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6. Immer wieder versperrt ein angreifender Spieler dem gegnerischen Torwart die Sicht, indem er sich in die Freistoßmauer stellt und erst kurz vor der Ausführung wieder verschwindet. Das soll verboten werden. Dann würde die Mauer nur noch aus verteidigenden Spielern bestehen.






















































































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