Page 37 - Spielfeld_Dezember_2018
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   Gregor Kobel kann etwas von sich behaupten, was nur die wenigsten Menschen schaffen: Er hat sich in der jüngeren Vergangenheit in jedem Jahr ein großes Ziel
erfüllt: 2014 wechselte er aus Zürich zur TSG Hoffenheim und damit zum Nachwuchs eines Bundesligisten. 2015 holte er mit der U19 den Meistertitel in der Staffel Südwest. 2016 feierte er sein Debüt im Senioren-Fußball und hütete als A-Jugendlicher erstmals in der Regionalliga bei der Hoffenheimer U23 das TSG- Tor. 2017 ging der große Traum der Ankunft im Profi-Fußball in Erfüllung, Kobel kam zwei Mal im DFB-Pokal und einmal in der Europa League zum Einsatz – und 2018 wurde der lang anvisierte Traum endlich wahr: Im Alter von 20 Jahren stand er erstmals in der Bundesliga zwischen den Pfosten.
Der Einsatz beim 3:1-Sieg in Hannover Ende September war ein absoluter Höhepunkt in der noch jungen Laufbahn des Torhüters, der Schweizer U21-Nationalkeeper ist und auch in seiner Heimat schon zum Kader des A-Teams gehörte. „Ich habe mich riesig gefreut, als ich gehört habe, dass ich endlich in der Bundesliga spielen darf. Für diese Momente hat man als kleiner Junge schon angefangen zu trainieren,
Lautstark
und zupackend: TSG-Torwart Gregor Kobel beim Liga-Debüt in Hannover (links) und im DFB-Pokal bei
RB Leipzig.
um irgendwann mal in so einem Stadion auf dem Rasen zu stehen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, das man nicht in Worte fassen kann“, sagt Kobel rückblickend.
Der 90-minütige Ausflug in die Bundesliga war dabei kein Zufall – es war für die Hoffenheimer Nummer zwei die Aner- kennung des Trainerteams für seine in den Trainingseinheiten und Pf lichtspieleinsätzen gezeigten Leistungen. In Hoffen- heim weiß man genau, welch Potenzial im 1,94 m langen Keeper steckt: „Er ist ein großes Talent und bringt alles mit. Gewisse Schwankungen in seinem Alter sind normal und das wissen wir auch. Wir arbeiten gezielt an und mit ihm“, sagt TSG-Torwarttrainer Michael Rechner.
So entwickelte sich Kobel nicht nur zur Hoffenheimer Num- mer zwei, sondern trotz dieses Status auch zu einem ernst- haften Anwärter für einen Platz im Schweizer A-Nationalteam. „Das macht mich stolz. Für sein Land nominiert zu werden, ist ein Riesending. Ob jetzt mit Spielpraxis oder ohne Spiel- praxis. Mein Ziel ist es natürlich, auch dort nicht nur nomi- niert zu werden, sondern auch spielen zu können.“
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