Page 26 - Spielfeld_Dezember_2018
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UNGEKRÖNTE MEISTER DES SPEKTAKELS
Hoffenheim begeistert die Fans gegen Schachtar Donezk in der Champions League erneut, bleibt aber sieglos. Nach dem fesselnden 2:3 im letzten Heimspiel der Gruppenphase ist das Team von Julian Nagelsmann vorzeitig aus der Königsklasse ausgeschieden – spielt zum Abschluss bei Manchester City aber noch um das Überwintern in der Europa League.
Die TSG-Fans hatten es geahnt. „Spektakel, Drama“, waren die Schlagwörter der Choreografie, mit der sie die Südkurve vor dem Anstoß des Duells mit Schachtar
Donezk bedeckt hatten. Ein Spektakel ist laut Duden ein auf- sehenerregendes Schauspiel. Diese hat die TSG Hoffenheim in der diesjährigen Saison reihen-
weise geboten und darf sich als eines
der unterhaltsamsten Teams der
Königsklasse fühlen. „Zu grün für
das Achtelfinale, aber trotzdem toll“,
urteilte Spiegel online und befand:
„Mit ihrem Offensivfußball hätten
es die Hoffenheimer verdient, weiter
europäisch spielen zu dürfen.“ Doch
da Fußball nun mal ein Ergebnissport ist und es keine Punkte für die die B-Note gibt, waren die ersten fünf Partien der Gruppenphase fesselnder als erfolgreich: Drei Unentschieden stehen zwei Niederlagen gegenüber.
In der Schlussphase des Spiels gegen Schachtar Donezk hatte sich die gesamte Faszination des Sports in einem epochalen Abnutzungskampf gezeigt. Zuvor hatte Donezk zwei Fehler
der TSG bestraft und war durch die Tore von Ismaily (14.) und Taison (15.) in Führung gegangen, Hoffenheim hatte aber noch vor der Pause durch Andrej Kramarić (17.) und Steven Zuber (40.) zurückgeschlagen. Auch der Platzverweis für Adam Szalai (59.) besänftigte das Spiel nicht – es kam zum finalen Schau-
spiel: Auf der einen Seite die TSG: in Unterzahl und aufopferungsvoll attackierend – auf der anderen Seite Schachtar Donezk: jeden Zentimeter verteidigend und doch stets ebenfalls den Sieg vor Augen. Ein packender Schlagabtausch, eine zwölfte Runde, wie sie die Sinsheimer Arena nur selten seit ihrem Bestehen erlebt
„Mit ihrem Offensivfußball hätten es die Hoffenheimer verdient, weiter europäisch spielen zu dürfen.“
SPIEGEL ONLINE
hatte: Auf jeden Angriff folgte ein Gegenangriff, das Alumi- nium vibrierte auf beiden Seiten, Fans und Spielern blieb ob der Vielzahl an Chancen keine Atempause. Doch als die Dramaturgie ihren Höhepunkt erreichte, die Nachspielzeit fast aufgebraucht war und beide Teams zu den letzten Attacken ausholten, war es die TSG, die den finalen Treffer einsteckte. Ein präziser, kühl vorgetragener Angriff der Ukrainer traf Hoffenheim mitten ins Herz. Das 2:3 durch Taison ließ Spieler
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