Page 16 - Spielfeld_Dezember_2018
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  NICO SCHULZ
Geburtsdatum: 1. April 1993 Geburtsort: Berlin Nationalität: deutsch
Bei der TSG seit 07/2017
Frühere Vereine:
2015 – 2017: Borussia M’gladbach 2000 – 2015: Hertha BSC
– 2000: BSC Rehberge
Spiele/Tore gesamt:
102/3 Bundesliga 10/1 DFB-Pokal
Spiele/Tore bei der TSG:
37/1 Bundesliga 4/1 DFB-Pokal
Viele geben es vielleicht nicht zu, aber mich macht es stolz, bewundert zu werden. Für mich selbst bin ich ja eine ganze normale Person. Und dann ist es toll, so etwas zu erfahren.“
Wie war es sportlich für Dich bei der Nationalmann- schaft? Das Spiel gegen die Niederlande war Dein bislang bestes Länderspiel. Dauert es seine Zeit, bis man dort so selbstbewusst auftritt wie im Verein?
„Es ist, glaube ich, normal, dass man in einer neuen Mann- schaft mit vielen gestandenen Spielern erst einmal Fehler vermeiden will und nicht so viel Risiko geht. Mittlerweile kenne ich die Jungs aber auch fußballerisch besser und weiß, wie sie spielen – und umgekehrt. So etwas braucht Zeit, zudem befindet sich die Nationalmannschaft in einer Findungsphase. Da kommt vieles zusammen.“
Ist es ein guter Moment, um neu dazuzustoßen? Vor zwei Jahren waren acht, neun Stammplätze vergeben, momentan ist der Kampf um die Positionen offen wie lange nicht...
„Ich weiß nicht, ob ich den Zeitpunkt positiv oder negativ sehen soll. Denn es ist ja eigentlich auch einfacher, in eine Mannschaft zu kommen, die funktioniert. Zudem bewerten die Leute nach der schwachen WM alles viel kritischer. Wenn du einen Fehler machst, ist der Ärger groß. Wäre Deutschland Weltmeister geworden, wäre das alles kein Problem. Daher ist es schwer, den Zeitpunkt zu beurteilen. Letztendlich ist es aber auch egal: Ich bin jetzt dabei und hoffe, dass das so bleibt.“
Ist es für Dich das höchste Niveau, auf dem Du jemals gespielt hast?
„Auf jeden Fall. Es ist eine Auswahlmannschaft. Man merkt in jedem Training: Die Leistung, die du im Klub zeigst, bringt dir in der Nationalmannschaft nichts. Wenn du dort auf dem Platz stehst, fängst du wieder bei null an. Man muss sich immer wieder beweisen in einem unglaublich starken Aufgebot. Da
ist von der Nummer eins bis zur Nummer 23 jeder ein extrem guter oder sogar ein Weltklassespieler. Da merkt man schon, dass es ein Qualitätsunterschied zum Vereinsfußball ist.“
Empfindet Du es als Auszeichnung dazuzugehören?
„Als die erste Einladung kam und dann mein Name unter den ganzen anderen Namen war, dachte ich nur: ‚Wow!‘ Da bin ich schon stolz drauf. Vor allem, weil Deutschland im Fußball nicht irgendein Land ist, sondern mit das beste, das es gibt. Deutschland wird immer zu den Favoriten gehören.“
Hast Du bei der Nationalmannschaft mal darüber nachgedacht, dass Du vor Deiner Zeit in Hoffenheim sehr weit weg von einer Nominierung warst, mit Deinen schweren Verletzungen und ohne Spielpraxis?
„Die Gedanken gibt es. Es ist unfassbar schlecht für mich gelau- fen. Ich habe in zwei Jahren gefühlt nur fünf Spiele von Beginn an gemacht, dann war es brutal, von Gladbach weggejagt zu werden. Danach aber so einen Weg hinzulegen, ist eine riesige Genugtuung, die mich immer daran erinnert, dass man Gas geben muss, für seine Leistung irgendwann belohnt wird und man immer an sich glauben muss. Auch bei der TSG war ich anfangs und sogar in der Rückrunde nicht immer im Kader. Das
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