Page 72 - Spielfeld_November_2018
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 INKLUSIVES ERLEBNIS
Beim Unified Cup spielen Menschen mit und ohne Behinderung im Turniermodus an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Fußball und haben jede Menge Spaß. Im Oktober wurde der Unified Cup bereits zum fünften Mal nacheinander in Hoffenheim ausgetragen – organisiert von der TSG, den Special Olympics Baden-Württemberg und Anpiff ins Leben.
W ieder kam eine bunte Ansammlung fußballbegeister- ter Menschen auf dem Hoffenheimer AOK-Campus, direkt am Dietmar-Hopp-Stadion, zusammen, um
sich beim alljährlichen Unified Cup miteinander zu messen. Insgesamt 16 Teams, 175 Sportlerinnen und Sportler und 37 Trainerinnen und Trainer trafen sich, um ihre Mannschaften aus Vereinen, sozialen Einrichtungen, Lebenshilfen, Werk- stätten und Schulen auf dem Fußballplatz zu vertreten. Es wurde gekämpft und gespielt, gejubelt und geärgert – ein wahrlich inklusives Erlebnis für alle.
„Fußball ist einfach eine verbindende Kraft, wie man hier wieder eindrucksvoll sehen kann“, schwärmte Organisator Charly Mildenberger vom integrativen Charakter des Fußballs. Sport und Spaß sei ein nicht zu unterschätzender Faktor, der Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderung, so bedingungslos einem Spiel wie dem Fußball widmen lasse, erklärt Mildenberger, der unter anderem auch den Integrati- ven Fanclub der TSG führt. Er ist besonders dankbar, welche Rolle die veranstaltende TSG beim Unified Cup spielt: „Wir haben viele Vereine angefragt, ob sie sich vorstellen kön- nen, das Turnier auszutragen. Nur hier in Hoffenheim hat man direkt zugesagt. Das ist etwas, was wir sehr schätzen.“
Die hohe Akzeptanz des Cups macht sich auch dadurch bemerkbar, dass es breite Unterstützung von Partnern und Sponsoren gibt und sogar die Hoffenheimer U23-Mannschaft vorbeischaute – zur Freude aller Spielerinnen und Spieler. Lange Schlangen bildeten sich an den Tischen, an denen die Hoffenheimer Fußballer Autogramme gaben und für
„Es ist toll zu sehen,
was der Sport und speziell der
Fußball bewirken kann.“
ANDREAS IBERTSBERGER, CO-TRAINER DER U23 BEI DER TSG HOFFENHEIM
Fotos zur Verfügung standen. Mit dabei für die U23 war Co-Trainer Andreas Ibertsberger, früher selbst Spieler der TSG wie auch für die österreichische Nationalmannschaft. „Vor einigen Jahren waren wir mit dem ehemaligen Trainer Markus Babbel bei einem solchen Inklusionsprojekt auf dem Platz und hatten wirklich große Freude“, erinnert sich Ibertsberger. Er sieht es als äußerst wichtig an, auch gerade den jüngeren Spielern die Lebenswirklichkeit derer näherzubringen, die es „nicht so einfach haben wie wir“. Es sei „toll zu sehen, was der Sport und speziell der Fußball bewirken kann“, betonte Ibertsberger und lobte „dieses ehrliche und fröhliche Miteinander aller“. Das können die Organisatoren wie Seweryn Sadowski und Martin Metz vom baden-württembergischen Landesverband der Special Olym- pics nur bestätigen. „Wir haben Menschen mit kognitiven, psychischen, zerebralen Einschränkungen, die gemeinsam mit völlig gesunden Spielern um Tore wetteifern – und das von der Schülermannschaft bis zum über 60-Jährigen“, erzählt Sadowski beeindruckt.
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