Page 14 - Spielfeld_November_2018
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 Emotionaler Ausnahmezustand: Joelinton nach seinem Treffer zum 3:3 gegen Olympique Lyon in der Nachspielzeit.
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Haben Dich die andauernden Vergleiche mit Roberto Firmino seit Deiner Ankunft hier irgendwann mal genervt?
„Das stört mich nicht. Aber ich sage auch immer, dass wir eigentlich nicht miteinander zu vergleichen sind. Ich bin Joe. Er ist Firmino. Wir sind beides Brasilianer und haben beide hier gespielt. Aber wir sind ganz andere Typen als Fußballer. Ich bin ein klassischer Mittelstürmer, eine richtige Nummer neun. Firmino ist ja eher ein Zehner, eine hängende Spitze. Ich habe ihn hier in Hoffenheim getroffen. Da war er aber schon zu Liverpool gewechselt. Er kam zu Besuch und hat ein Spiel geschaut, das haben wir uns dann zusammen auf der Tribüne angeguckt.“
„Man muss Körper und Kopf immer auf das Spiel vorbereiten, um sich nicht zu verletzen, um fit zu sein und zu bleiben.“
Als Du nach Deutschland gekommen bist, warst Du aber auch noch ein anderer Spielertyp, hattest deutlich schmalere Schultern als jetzt ...
„(lacht) Ich war sehr jung und vor allem sehr dünn, jetzt bin ich stärker und robuster. Es war wichtig für mich, für dieses Spiel hier benötigt man einen guten Körper, dafür habe ich viel trainiert. Man muss stark sein, um in Deutschland zu spielen.“
Nach einem Jahr bei der TSG wurdest Du für zwei Jahre an Rapid Wien ausgeliehen. Hat Dich die Zeit in Österreich nach vorn gebracht?
„Das war eine sehr wichtige Zeit für mich, schon in der ers- ten Saison habe ich immer gespielt. Es hat gutgetan, wieder regelmäßig auf dem Platz zu stehen und in einem anderen Land das Vertrauen des Trainers zu spüren. In den ersten sechs Monaten habe ich mit einem Privatcoach sehr viel trainiert. Fußballerisch, aber auch meinen Körper. Man muss Körper und Kopf immer auf das Spiel vorbereiten, um sich nicht zu verletzen, um fit zu sein und zu bleiben. Und ich habe mein Deutsch stark verbessert.“
Dein Deutsch ist beeindruckend gut, wie hast Du es so schnell gelernt?
„Es ist eine unglaublich schwierige Sprache. Aber ich habe viel Zeit investiert und viel gelernt, auch weil ich der einzige Brasilianer bei Rapid war. Da musste ich Deutsch lernen, um mich zu verständigen, in der Kabine und danach wurde ja immer nur Deutsch gesprochen. Da habe ich drei Mal pro Woche einen Kurs besucht. Das war guad (lacht).“
  























































































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