Page 69 - Spielfeld_Oktober_2018
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 Keine Anpassungsprobleme: Luana Bühler hat sich nach dem Wechsel aus Zürich sofort bei der TSG etabliert.
Verein
 dem FC Luzern an. Bühler empfahl
sich mit guten Leistungen für die
U17- und U19-Nationalmannschaft
und spielte sich sogar ins Blick-
feld der A-Nationalmannschaft.
„Ich war kurz davor, den Sprung zu schaffen, als ich mir den zweiten Kreuzbandriss zuzog“, blickt die Schweizerin zurück. „Mir wurde damals gesagt, dass ich sicher nochmal die Chance bekommen würde und so kam es auch.“
Im Februar dieses Jahres debütierte Bühler in der Schweizer Nationalmannschaft. In den vergangenen Pf lichtspielen gehörte die 22-Jährige im Team von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg in der Innenverteidigung bereits zum Stammpersonal. „Wir haben viele junge Spielerinnen im Kader, die noch nicht so erfahren sind“, erzählt die BWL-Studentin. „Deshalb traue ich mir schon zu, Verantwortung zu übernehmen, obwohl ich selbst noch nicht lange dabei bin.“ Das Schweizer Nationalteam ist im Umbruch, Luana Bühler gehört zur neuen Generation, die sich bei Erfolgen gegen Belgien am 5. und 9. Oktober noch für die Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich qualifizieren kann. Bis sich die Mannschaft finde und alles eingespielt sei, brauche es sicherlich noch seine Zeit, betont die Defensivspielerin.
Bei der TSG ist Luana Bühler nach Martina Moser, die im Sommer 2017 die TSG nach fünf Jahren verließ, die zweite Schweizer Nationalspielerin. „Aber mit ihr bin ich ja nicht zu vergleichen“, sagt sie lachend. „Ich bin sicherlich nicht so ein namhafter Neu- zugang.“ Die Verteidigerin ist bescheiden, wenngleich hinter ihr ein erfolgreiches Jahr liegt. Mit dem FC Zürich sicherte sich Bühler die Meisterschaft und den Pokalsieg in der Schweiz. „Das Wichtigste war, dass ich eine verletzungsfreie Saison gespielt habe“, erklärt sie. „Das vergangene Jahr war für mich sicherlich nochmal richtungsweisend.“
Nach der vielversprechenden Entwicklung der vergangenen Monate kam für Luana Bühler der Schritt zur TSG in die Alli- anz Frauen-Bundesliga wie gerufen. „Eine junge Spielerin mit internationaler Erfahrung“, lobt Ralf Zwanziger, Leiter des Mädchen- und Frauenfußballförderzentrums, die Spielerin, die
sofort Verantwortung im Team übernahm. Die guten Bedin- gungen, das familiäre Umfeld und die starke Ligakonkurrenz überzeugten die Eidgenossin schnell. „Die ersten Wochen waren sehr intensiv für mich“, erzählt sie. „Die Trainingsintensität ist höher als in der Schweiz, das Tempo ist in der Bundesliga sehr hoch und man wird in jedem Spiel gefordert.“
Für ihre erste Saison im Kraichgau hat sich die Studentin, die derzeit an ihrer Bachelor-Arbeit schreibt, vor allem eins vorgenommen: verletzungsfrei bleiben, um weiter f leißig trainieren zu können. „Ich will weiter an mir arbeiten und mich gerade im technischen Bereich entwickeln“, zeigt sie sich ehrgeizig. Luana Bühler ist in der Mannschaft von Cheftrainer Jürgen Ehrmann längst integriert. „Ich fühle mich hier sehr wohl, deshalb vermisse ich meine Heimat eigentlich kaum.“ In Altishofen drücken derweil ihre fünf Geschwister die Daumen, wenn die Viertälteste in der Bundesliga um Punkte kämpft. Und wer in ihrer Familie beim Fußballspielen am talentier- testen ist? „Mein kleiner Bruder“, gibt sie schmunzelnd zu. „Auch eine meiner Schwestern ist sehr talentiert, aber mein Papa hat schon immer gesagt, dass sich mein großes Durch- haltevermögen auszahlen wird.“
SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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