Page 82 - Spielfeld_September_2018
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FAIR BLEIBEN, LIEBE ELTERN!
Beim Fußball sind viele Emotionen dabei. Das ist meistens gut, aber manchmal kochen die Emotionen auch über. Besonders deutlich wird das bei Jugendspielen, gerade in den unteren Altersklassen. Der Badische Fußball-Verband (BFV), stark unterstützt von der TSG Hoffenheim, tritt diesen negativen Entwicklungen mit vielen vorbildlichen Schritten und einer aktuellen Kampagne gezielt entgegen.
Ende September werden auf vielen Fußballplätzen in der Rhein-Neckar-Region die Karten gezückt. Es sind aber nicht gelbe oder rote Karten, sondern grüne. Nicht die Spielerinnen und Spieler bekommen sie unter die Nase gehalten,
sondern die Zuschauer. Und zwar die Eltern, die ihren Kindern bei den Vereinsspielen zuschauen. Diese Karten zücken die Mädchen oder Jungen und strecken sie Papa und Mama entgegen. „Seid fair, liebe Eltern“ steht auf den Postkarten, dazu gibt es fünf Verhaltenstipps von „Danken statt zanken“ bis „Vorbild statt fuchsteufelswild“.
Wer häufiger die Spiele der Kleinsten, von den Bambini über die F- bis zur E-Jugend verfolgt, hat das Dilemma wahrscheinlich schon einmal erlebt. Es kann hoch her gehen, nicht nur auf dem Platz, sondern auch am Spielfeldrand. „Das größte Problem sind meist die Eltern“, sagen viele Schiedsrichter. Diese „Problemeltern“ brüllen als Zuschauer ihr eigenes Kind an, sie beschimpfen gegnerische Spieler, sie rufen,
Trainer oder Schiedsrichter seien völlig unfähig. Und im schlimmsten Fall drohen sie anderen Leuten Prügel an. Die meisten unter- stützen ihre Kinder, egal ob es gut oder schlecht läuft,
ohne aufdringlich zu sein. Es ist nicht der Alltag,
dass beim Kinderfußball gebrüllt wird, was das Zeug hält, aber es kommt leider
viel zu oft vor.
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