Page 59 - Spielfeld_September_2018
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  Diese wurden gleichsam theoretisch oder über abwechslungsreiche Ak- tivitäten vermittelt. In Anwesen- heit des Gouverneurs der Region Kavango-Ost bildete das erst- mals veranstaltete Turnier um den „Conservancy Cup“ den abschließenden Höhepunkt. Wichtigster „Preis“ war dabei, dass die verwendeten Bälle, Trainingsmaterialien und Tore anschließend den Teilnehmern und ihren Gemeinschaften über-
geben wurden.
Für die GIZ war der Ansatz, mit Mitarbeitern eines Profiklubs zusammenzuarbeiten, neu. Das Programm „Sport for De- velopment“ (Sport für Entwicklung) besteht allerdings bereits seit 2012. Nachdem die Bundesregierung das Potenzial des Sports für die Entwicklungsarbeit erkannt hat, setzt die von ihr beauftragte GIZ auf den Sport verstärkt auch in Namibia. Denn bei fachkundiger Anwendung wie durch Sebastian Ba- cher und seine Kollegen kann sich Sport besonders positiv auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken. Durch Sport lernen sie fair und tolerant zu handeln, wachsen in Selbstachtung und entwickeln Verantwortungsbereitschaft. Sport lehrt Lebenskompetenzen, die es ihnen ermöglichen, schwierige Lebensumstände zu überwinden und ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Das deckt sich sehr genau mit der Philosophie, nach der die TSG in Kooperation mit Anpfiff ins Leben in ihrer Nachwuchsarbeit handelt.
Kongress mit 1.000 Kindern aus elf US-Bundesstaaten
Einen ganz anderen Hintergrund, abweichende Rahmenbedin- gungen und auch eine unterschiedliche Zielsetzung hatte die Teilnahme von Sebastian Bacher und Dominik Drobisch, dem Leiter der TSG Akademie, sowie TSG-Trainer Lennart Strufe beim jährlichen Region Camp des „Olympic Development Pro- grams“ (ODP), einem seit Jahrzehnten bewährten Projekt des US-Fußballverbandes. Rund 1.000 Kinder aus elf Bundesstaaten, dazu viele Trainer und Verantwortliche für das Training und Scouting, waren vom 6. bis 16. Juli zur University of Alabama nach Tuscaloosa gekommen.
Auch in den USA sammelte die TSG wichtige Erfahrungen.
Fußball verbindet: Wie wichtig der Sport für die Entwicklung sein kann, wurde im namibischen Rundu deutlich. Und die TSG ist dabei überaus präsent.
Bacher stellte in einem Vortrag die TSG Hoffenheim, ihre Histo- rie, die speziellen Grundlagen der Nachwuchsarbeit und deren konkrete Umsetzung vor. „From Village to Champions League Club“ (Aus dem Dorf zum Champions-League-Klub) lautete der Titel des Referats. Auf dem Spielfeld wurde auch konkret mit den Kindern und Jugendlichen gearbeitet, Drobisch und Strufe kümmerten sich um die Jahrgänge 2001 bis 2003 und trainier- ten dabei die Regionalauswahlmannschaften von Tennessee und North Texas. „Das Programm ODP hat im US-Fußball eine große Bedeutung. Dass wir eingeladen wurden, ist für die TSG und uns persönlich eine große Ehre“, sagte Dominik Drobisch. Zudem hinterließ die Darstellung der TSG-Ausbildungsstruk- tur bei den Fachleuten, die vornehmlich aus den Südstaaten kamen, großen Eindruck. Die TSG-Mitarbeiter brachten viele Erkenntnisse über den US-Nachwuchsfußball, den US-Soccer in seiner Gesamtheit mit nach Hoffenheim und knüpften wert- volle Kontakte zu Akademie-Leitern sowie College-Trainern der Region. „Wir konnten auch in den USA unser Netzwerk und unsere Kenntnisse, die wir teilweise schon durch die Teilnah- me unserer älteren U-Teams an dortigen Turnieren hatten, für künftige Engagements vertiefen“, sagte Bacher. Fest steht: Im Sommer ist die TSG wieder ein bisschen globaler geworden.
Verein
   SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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