Page 50 - Spielfeld_September_2018
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PERFEKTE SYMBIOSE
Kai Herdling kennt die TSG wie kaum ein anderer. Der ehemalige Hoffenheimer Bundesliga- Stürmer hat längst seine zweite Laufbahn begonnen – und übernimmt in dieser Saison erstmals ein Cheftrainer-Amt: Der 34-Jährige coacht seit diesem Sommer die U16 des Klubs.
 Trainerkollegen unter sich: Kai Herdling mit Julian Nagelsmann
Kai Herdling genießt ein absolutes Privileg. Er freut sich jeden Tag auf seinen Job. Seit dieser Saison hat der 34-Jährige das Trainer-Amt bei der U16 der TSG
Hoffenheim übernommen – und die Freude darüber ist ihm bei jeder Einheit anzusehen. Ob bei den Erläuterungen der Trainingsinhalte, als aktiver Part der Spielformen oder in Einzelgesprächen mit seinen Spielern, der frühere Bun- desliga-Spieler der TSG Hoffenheim lebt enormen Ehrgeiz vor – vor allem aber auch Freude am Fußball. „Mir macht es hier unglaublich viel Spaß. Ich habe großes Glück, dass ich noch fit bin und Dinge auf dem Platz vormachen kann. Und als Fußballer ist es natürlich immer ein schönes Gefühl, wenn man zwischendurch auch mal einen Ball ins Tor jagt“, sagt der frühere Profistürmer.
Vor zwei Jahren beendete Herdling seine Karriere und wurde Assistenztrainer der Hoffenheimer U23. Zur Liebe zum Fuß- ball kam die Lust am Trainerjob: Herdling war schnell klar, dass er seine zweite Laufbahn ebenfalls auf dem Fußball- platz verbringen möchte – genauer gesagt am Seitenrand.
Er bildete sich weiter, machte Trainerscheine und erhält in dieser Saison erstmals die Chance, sich als Cheftrainer zu beweisen. Eine neue Herausforderung, die Herdling moti- viert und gewissenhaft angeht: „Ich möchte mir Zeit geben, den Beruf von Grund auf zu lernen. Eine Spielerkarriere ist etwas völlig anderes als eine Trainerlauf bahn.“ Und die ist definitiv geplant. „Es ist mein Ziel, irgendwann bei den Senioren zu arbeiten. Aber man muss diesen Beruf von der Pike auf lernen und kann nicht einfach davon ausgehen, ihn zu beherrschen, nur weil man Profifußballer war. Es ist ein Lehrberuf.“
Dass die Profikarriere dennoch hilfreich sein kann, bestreitet Herdling nicht: „Es erleichtert sicher den Einstieg bei einer neuen Mannschaft, wenn die Jungs wissen, dass man es selbst in die Bundesliga geschafft hat. Aber sie merken natürlich schnell, ob du als Trainer Ahnung hast oder nur ein Ex-Profi bist. Für den Einstieg ist es okay, aber dann musst du jeden Einzelnen durch deine Arbeit überzeugen und zeigen, dass du auch ein guter Trainer bist.“
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