Page 33 - Spielfeld_September_2018
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  SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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„Ich glaube, das gibt’s in der ganzen Welt nicht nochmal. Von ganz unten bis in die höchste Klasse.“
HEINZ SEYFERT
Am 30. August wurde gefeiert. „Nur mit der Familie. Nichts Großes, aber schön war´s“, sagt Heinz Seyfert. Im kleinen Kreis feierte er in Hoffenheim seinen 70. Geburtstag und gewissermaßen das Ergebnis der Auslosung zur Champions League, die – welch ein Zufall – genau auf den Tag seines Siebzigsten gelegt worden war. Nun kennt der Mann, der die TSG Hoffenheim in- und auswendig kennt, seine nächsten Reiseziele: Donezk im September, Lyon im November, Manchester im Dezember. Und bei allen Spielen der TSG wird Heinz Seyfert so wichtig sein wie immer.
Heinz Seyferts Funktion lautet „Zeugwart“, aber das beschreibt seine Bedeutung viel zu wenig. Er ist eine der guten Seelen des Klubs. Dazu ein Urgestein. Heinz ist ein Original, manchmal etwas bärbeißig, leicht brummig, aber herzensgut. Und dieser Tage oft glücklich. „Ja, es ist ein Traum“, sagt der Neu-Siebziger, wenn er auf die Champions League angesprochen wird. „Ich war ja schon hier, bevor Dietmar Hopp den Klub aufgebaut hat. Da waren wir ja noch viel tiefer unten“, sagt er. Allerun- terste Amateur-Liga. „In der B-Klasse habe ich schon für die TSG gespielt.“ Und jetzt ist Heinz Seyfert in der Champions League – nicht nur dabei, sondern mittendrin. „Ich glaube, das gibt’s in der ganzen Welt nicht nochmal. Von ganz unten bis in die höchste Klasse“, sagt er und lächelt verschmitzt. Tatsächlich haben wohl nur ganz wenige Menschen diesen einzigartigen Aufstieg der TSG Hoffenheim mitvollzogen, die Heinlein-Brüder und einige andere echte Hoffenheimer wie auch Präsident Peter Hofmann, die lange Zeit viel für den Verein getan haben und auch noch immer leisten.
Das Besondere an Heinz Seyfert ist, dass er so nah dran ist an den TSG-Profis, für sie fast tagtäglich arbeitet, bei den Bundes- ligaspielen auf der Bank sitzt und nun demnächst auch in der Königsklasse. Heinz ist ein Teil des Teams, manche Spieler nennen ihn mehr oder weniger heimlich „Chef “. Eine Respekt- person ist er zweifellos für alle. Die Spieler zeigten vor dem Spiel gegen den SC Freiburg, wie sehr sie ihren Heinz schätzen. Er bekam vor dem Anstoß auf dem Spielfeld von Peter Hofmann und Sportdirektor Alexander Rosen eine Collage aus allen TSG-Bundesligatrikots. Stadionsprecher Mike Diehl gratulierte über das Mikrophon. Das Geburtstagsständchen, das die Fans anstimmten, musste Heinz Seyfert aushalten. Es ist keine Spezialdisziplin von ihm, im Mittelpunkt zu stehen.
Profis
 


























































































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