Page 16 - Spielfeld_September_2018
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Nun kehrst Du mit der TSG Hoffenheim in die Cham- pions League zurück. Was hat den Ausschlag gegeben, zur TSG zu wechseln?
„Ich wollte in Dortmund schon unbedingt spielen, darum war es damals ein logischer Schritt, nach Hannover zu wechseln, um mich in der Bundesliga zu etablieren. Das ist mir bei 96 und danach in Köln auch gelungen. In dieser Saison will ich nun den nächsten Schritt gehen, bei einem Top-Klub spielen und auch wieder international dabei sein. Ich habe mir einige Sachen angehört, aber das Gesamtkonzept in Hoffenheim war das interessanteste. Auch weil ich natürlich weiß, dass Julian Nagelsmann in sehr kurzer Zeit viele Spieler weiter- entwickelt hat. Das war ein ausschlaggebender Punkt. Zudem kenne ich Nico Schulz schon seit der U16 und Kevin Vogt aus gemeinsamen Kölner Zeiten sehr gut und konnte den Jungs auch ein paar Insider-Fragen stellen, wie es hier läuft (lacht).“
Hoffenheim war vor fünf bis zehn Jahren noch deut- lich kleiner als Verein. Wie hast Du die Entwicklung wahrgenommen?
„Der Verein ist gewachsen und hat sich in den vergangenen Jahren in der Bundesliga etabliert. In so einer langen Zeit wachsen junge Leute ran, die die Stimmung tragen können und den Verein, was die Fans und Unterstützer angeht, auf ein neues Fundament stellen. Nach zehn Jahren ist es etwas Wunderschönes geworden, was Dietmar Hopp hier angefan- gen hat. Ich wohne in Heidelberg und fühle mich hier sehr wohl – und wenn man über die Dörfer zum Training fährt, merkt man, wie stolz die Menschen auf die TSG sind.“
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SPORTLICH UND MENSCHLICH VIEL GELERNT
Seit der Ankunft in der Bundesliga hat sich Leonardo Bitten- court nicht nur sportlich entwickelt – auch menschlich hat der 24-Jährige durch die Zeit im Profi-Fußball viel gelernt. „Obwohl ich noch jung bin, bin ich bereits ein erfahrener Bundesliga-Spieler und habe mich auch menschlich weiter- entwickelt. Vor allem in der Zeit beim 1. FC Köln habe ich durch meinen damaligen Trainer Peter Stöger vieles ken- nengelernt, das außerhalb des Fußballplatzes sehr wichtig ist“, sagt der Angreifer. Und präzisiert: „Bodenständigkeit und damit beispielsweise auch, dass es nicht entscheidend ist, welches Auto man fährt oder welche Uhr man trägt. Das hilft einem auch in sportlich schwierigeren Phasen: Positive Dinge hervorheben und verinnerlichen, dass es im Leben deutlich schwerwiegendere Dinge gibt als eine sportliche Krise.“




























































































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