Page 75 - Spielfeld_August_2018
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  Region
 vorsitzende der Klimastiftung für Bürger. Als interaktiver Erlebnisort wird der Klimawandel in einem multimedialen Raum etwa mit Hilfe von 112 Bildschirmen erlebbar gemacht, auf insgesamt mehr als 1.400 Quadratmetern Fläche werden die verschiedensten Themen- und Lebensbereiche von Mobi- lität über Energie bis Wohnen in praktischen Bezug gesetzt auf die Folgen des eigenen Handelns.
Dabei aber, das ist den Machern ganz wichtig, soll nicht der Zeigefinger erhoben oder ein schlechtes Gewissen gemacht werden. Der Besuch der Klima Arena soll Freude bereiten und Lust machen. So verstehe er auch den Namen „Arena“, sagt Professor Dr. Mojib Latif vom Geomar-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel und so etwas wie der deutsche „Klimapapst“. Die „Arena“ solle nicht als Kampf gegen, sondern für etwas verstanden werden, verdeutlichte der Festredner Latif in seinem beeindruckenden Vortrag. Das Leitmotiv müsse sein: „Klima schützen macht Spaß.“
Insbesondere Kinder und Familien dürften sich angesprochen fühlen, jährlich rund 90.000 Besucher erhofft sich die Kli- mastiftung für Bürger. Dabei wird die Klima Arena auch als so genannter „außerschulischer Lernort“ dienen, zahlreiche Klassen aus der Region und ganz Baden-Württemberg dürften das Klima-Erlebniszentrum bevölkern. Auf der zukünftigen Generation ruhen schließlich auch die Hoffnungen bei der
Bekämpfung des Klimawandels: „Ich kann mir vorstellen, dass die Kinder die besten Botschafter für die Klima Arena werden“, so Stifter Dietmar Hopp. Dies unterstrich auch der Stiftungsratsvorsitzende, Landrat Stefan Dallinger: „Man muss das Thema von unten befeuern, damit es oben in den Köpfen ankommt.“ Schließlich könne man sich, so Profes- sor Mojib Latif, eben „nicht darauf verlassen, dass ’die da oben’ das regeln“. Vielmehr sei der Klimawandel „ziemlich unterschätzt“ worden.
Nun aber wird der Klimawandel, „der im Alltag der Menschen nicht gerade im Fokus steht“ (Latif), auch für jedermann ersichtlich. Dieser Sommer weckt bei vielen Menschen die Besorgnis, dass er schon mehr als ein Vorzeichen der bevor- stehenden Klima-Umwälzungen wird. Auch in Form von zunehmenden Wetterextremen in unseren Breitengraden, mit Dürren, Stürmen und Überschwemmungen wird der Klimawandel zur realen Herausforderung. Doch diesem kann man auch im Kleinen begegnen. Man wolle zeigen, dass die Menschen „auch im Mikro-Bereich etwas tun können, um die Schreckensbilanz zu mindern“, sagte Stifter und TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp. Entsprechend praxisnah wird das Klima-Erlebniszentrum gestaltet. „Wir brechen ein schwieriges Thema auf die Lebensumstände der Bürger her- unter“, verspricht der Vorstandsvorsitzende Alfred Ehrhard.
Ab dem Herbst 2018 wird das Bauwerk auch für Bürger begehbar sein. Die Klimastiftung wird dann Führungen an- bieten. „Wir wollen die Menschen an uns heranführen“, so Ehrhard. Die Klima Arena ist ein Ort der Begegnung und sie soll ein Ort der Inspiration werden. Denn jeder Mensch, diese Botschaft ging auch vom Richtfest aus, kann etwas tun.
BAUMPATENSCHAFTEN ÜBERNEHMEN
Der Außenbereich des insgesamt 2,6 Hektar großen Geländes wird ebenso kindgerecht gestaltet, soll eben auch der Bewegung, der Entspannung dienen. Dort finden die Besucher unter anderem eine Streuobstwiese, einen Kräutergarten oder auch eine Moorlandschaft. Und für Unterhaltung mit gleichzeitiger Wissensvermittlung ist auch gesorgt – dank einer Elektro-Kartbahn für Kinder. Der großzügige Park soll gesäumt werden von insgesamt 165 Bäumen, die das Areal zusätzlich begrünen werden. Die Bürger sind aufgerufen, Baumpatenschaften zu übernehmen; es ist auch das Signal: Jeder kann seinen Teil zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen.
 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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