Page 41 - Spielfeld_Juli_2018
P. 41

  ZURÜCKGEBLÄTTERT
Anstoß
   SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 41
    Das war passiert:
24. September 2008
Die Angriffe einiger selbsternannter „Fans“ gegen TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp erreichen beim Spiel gegen den BVB durch ein geschmackloses und menschenverachtendes Plakat einen Tiefpunkt
Es läuft ganz wunderbar in Hoffenheim. Sportlich liefert der Aufsteiger den etablierten Kräften in der Bundesliga Anschauungsunterricht in Sachen Fußball, in Sachen Konzeption, in Sachen intelligenter
Unternehmensentwicklung. Das gefällt nicht jedem. Emporkömmlinge sind nirgendwo gern gesehen, wo sich geschlossene Zirkel im Stillstand selbst berauschen, wo nicht Können und Vision, sondern Verharren und Tradition die Zugehörigkeit bestimmen.
So reden die Alten: Wir waren schon immer dabei, wir sind Gründungs- mitglied – was kann es Wichtigeres geben? Und wenn ihr neu seid, dann stellt euch mal hinten an, draußen vor der Tür. Das ist das Gehabe der Platzhirsche. Hoffenheim ist dabei, damit ordentlich aufzuräumen – und wird dabei zum Feindbild der Gestrigen, die Entwicklungen verschlafen und unternehmerisch mehr als einmal gescheitert sind.
Jedem Denkenden ist klar, dass der Milliardär Hopp in Hoffenheim ein Projekt gestartet hat, das von seiner unternehmerischen und strategi- schen Qualität her die allermeisten Vereine weit in den Schatten stellt. Hopps Pech ist: In Deutschland verbindet man mit seinem Namen nicht sein erstklassiges Konzept, sondern sein Geld, und wo Geld ein Gesicht bekommt, bekommt der Neid ein Ziel. Kein Mensch, kein Fan regt sich darüber auf, wenn gesichtslose Unternehmen – wie in Dortmund, in Frankfurt, in Köln, in Wolfsburg, in Hamburg und sonstwo – die große Party finanzieren. Doch Hopp sitzt auf der Tribüne, er ist ein leichtes Ziel. Die Angriffe, einst fahrlässig eingeleitet vom Mainzer Manager Christian Heidel, haben über die Wochen an Schärfe gewonnen. Ob es von Hopp nun klug ist, den Dortmunder Fan zu verklagen? Oder ob das die Solidarität unter den Neidern nur noch verstärkt?
Was Hopp braucht, sind gute Nerven – und ein wenig Zeit, denn die spielt für ihn. Wenn sich die Hoffenheimer Mannschaft weiterentwickelt wie bisher, erübrigen sich in ein paar Jahren alle Fragen, alle Angriffe. Dann wird nicht nur die Schönheit des Spiels für Hoffenheim sprechen, sondern auch der sportliche und wirtschaftliche Erfolg.“
 Bild – fotolia.com: BillionPhotos.com
Juni Mai April März Februar Januar Dezember November Oktober September August Juli






















































































   39   40   41   42   43