Page 82 - Spielfeld_Juni_2018
P. 82

                IMMER AUF EMPFANG
Bei Anpfiff ins Leben steht der Mensch im Mittelpunkt – und die meisten dieser Menschen sind Fußballspieler. Mit der 360°-Förderung werden unsere Teilnehmer in den schulischen, beruflichen und sozialen Bereichen ihres Lebens begleitet. Großer Wert wird aber auch darauf gelegt, sie als Fußballer zu verbessern. Welche Menschen mit welchen Mitteln an diesem Ziel arbeiten, stellen wir im SPIELFELD vor.
Die zentrale sportliche Leitung um Matthias Born und Markus Gaber gibt die strategische Richtung vor, die in den Jugendmannschaften der Partnervereine ein-
geschlagen werden soll. Erfolgreiche Arbeit im Jugendfußball wird bei Anpfiff ins Leben nicht am sportlichen Abschneiden einzelner Mannschaften gemessen, sondern an definierten Qualitätsmerkmalen. Große Aufmerksamkeit gilt der Förde- rung regionaler Talente und der Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Jugendmannschaften. Auch die Qualifikation und Fortbildung der Trainer ist ein wichtiger Maßstab. „Die Nachhaltigkeit unserer Förderung ist uns wichtiger als kurz- fristige sportliche Erfolge“, sagt Born. „Und die lässt sich am besten daran ablesen, wie sich unsere Spieler und Trainer weiterentwickeln.“
Die Implementierung der sportlichen Konzepte und die Sicherung der Qualitätsstandards bei den Partnervereinen ist Aufgabe des Jugendkoordinators. Die Koordinatoren leiten die Jugendabteilung in allen Facetten, dementsprechend breit fächert sich ihr Aufgabengebiet: Einstellung von Trai- nern, Planung der Mannschaftskader, Qualitätssicherung der Trainingsarbeit, Umsetzung der Trainerfortbildungen, Kommunikation und Organisation.
„Die beiden größten Arbeitsblöcke des Jobs sind Organisation und Kommunikation“, sagt Markus Gaber, als Gesamtkoordina- tor Sport erster Ansprechpartner für die Jugendkoordinatoren. Dabei geht es nicht nur um die Planung einer Vielzahl von kleinen Projekten, sondern auch um die zeitliche Einteilung einer Saison. „Ein Koordinator muss schnell lernen, zu welchen Zeitpunkten im Jahreskalender er welche Aufgaben erledigen
muss“, sagt Gaber. Die Zeit kurz vor Saisonbeginn ist dabei besonders intensiv, die Zusammenstellung leistungsstarker Mannschaftskader unter Berücksichtigung einer internen Jugendphilosophie sowie die Trainerbesetzung stellt einen großen Aufwand dar. Die wichtigste Voraussetzung für eine hohe Qualität im Leistungsbereich ist eine gute Ausbildung im eigenen Grundlagenbereich. Dazu werden aber auch gezielt neue Spieler gesichtet. „Um neue Spieler zu gewinnen, ist der Koordinator auf seine Trainer und sein Netzwerk angewiesen“, sagt Gaber. „Professionelles Scouting gibt es bei Anpfiff nicht.“
Die andere große Rolle des Koordinators ist die des Ansprech- partners und Problemlösers für Jugendspieler, Eltern, Trainer sowie Vereinsverantwortliche oder Sportfunktionäre. „Die Jugendkoordinatoren haben es jeden Tag mit Menschen verschiedener Altersklassen, verschiedener Nationalitäten und verschiedener Einstellung zu tun. Man muss mit allen irgendwie auskommen und ist auch mal als Konfliktlöser und Vermittler gefragt.“ Dass Anpfiff-Jugendkoordinatoren ständig am Sportplatz präsent sein können ist ein wesent- licher Vorteil gegenüber Sportfunktionären, die ihre Aufgaben ehrenamtlich erledigen. Anliegen von Eltern oder Trainern können auf direktem Wege mit dem Verantwortlichen geklärt werden. Dazu befindet sich der Koordinator Sport im stän- digen Austausch mit den jeweiligen Koordinatoren Schule/ Beruf/Soziales vor Ort, um die ganzheitliche Förderung der Kinder und Jugendlichen im Auge zu behalten.
Trotz des engen Drahts zu Trainern und Mannschaften kann ein Jugendkoordinator aufgrund der Anzahl an Spielern und Mannschaften, für die er verantwortlich ist, in jedes Team nur eine begrenzte Einsicht haben. Daher muss er sich auf Ansprechpartner im Verein wie etwa Jugendleiter und Koordinatoren einzelner Altersbereiche verlassen können. Die Pflege dieses Netzwerks und der ständige Kontakt zu Eltern und Spielern ermöglicht eine persönliche Betreuung aller Mannschaften, bedeutet aber auch einen Zeitaufwand, der den Jugendkoordinatoren nur aufgrund ihrer hauptamtlichen Tätigkeit möglich ist. Denn genau das ist die Philosophie von Anpfiff ins Leben. Der Mensch im Mittelpunkt.
Sportliche Koordinatoren (v.l.): Simon Landa (Mannheim), Sebastian Schulz (Gimbsheim), Alex Keller (Walldorf), Marcel Brenneis (Ludwigshafen) und Sebastian Ebeling (Speyer).
 82
























































































   80   81   82   83   84