Page 6 - Spielfeld_Mai_2018
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 11 FAKTEN
Am 12. Mai endet die Bundesliga-Saison. Auch in diesem Jahr wird es am Saisonabschluss wieder Entscheidungen geben, in den oberen wie unteren Regionen der Tabelle. In der Vergangenheit gab es am Saisonende schon zahlreiche Spektakel – SPIELFELD blickt auf elf ganz besondere finale Entscheidungen zurück.
... ÜBER DEN 34. SPIELTAG
 1. Am 26. April 1986 erlebt die Bundesliga ein Novum: Mit dem SV Werder Bremen gibt erstmals eine Mannschaft, die von Position eins aus in den letzten Spieltag geht, die Tabellenführung noch aus der Hand. Weil Werder 1:2 beim VfB Stuttgart verliert, zieht der FC Bayern durch einen 6:0-Erfolg über Borussia Mönchengladbach noch vorbei. Besonders bitter: Am Spieltag zuvor stand Werder im direkten Duell gegen die Münchner exakt 11 Meter vor dem Titel – doch Michael Kutzop schoss den Strafstoß in der letzten Minute beim Stand von 0:0 an den Außenpfosten.
4. Nicht minder dramatisch geht es in der Saison 1999/2000 zu. Wieder heißt der Meister FC Bayern. Dabei war Leverkusen mit drei Punkten Vorsprung ins Saisonfi- nale gegangen. Ein Remis in Unterhaching hätte zur Meisterschaft gereicht, doch im Münchner Vorort bringt ein Eigentor von Michael Ballack das Unheil auf den Weg. Weil die Bayern gegen Bremen 3:1 gewinnen und Unterhaching sogar noch das 2:0 gelingt, weinen Manager Reiner Calmund und seine Leverkusener am Saisonende bittere Tränen.
2. In der Saison 1971/72 kommt es am 34. Spiel- tag zum ersten direkten Duell um die Deutsche Meisterschaft. Tabellenführer Bayern München reicht gegen Schalke ein Punkt zum Titel. Das gelingt souverän. Sogar ohne einen Treffer von Gerd Müller, der in dieser Spielzeit die bis heute unerreichte Rekordmarke von 40 Saisontoren aufstellte, siegt der FCB 5:1.
Treffsicher: der FC Bayern in der Saison 1971/72
        Tränen statt Titel: Leverkusen im Jahr 2000
3. Der FC Bayern München und Schalke 04 sind auch die Protagonisten der bis heute wohl dramatischsten Meisterschaftsentscheidung. Stichwort „Meister der Herzen“. Es ist der 19. Mai 2001, die Bayern gehen als Tabellenführer ins letzte Spiel, doch auch der FC Schalke darf sich noch Hoffnungen auf den Titel machen. Und nachdem Unterhaching 5:3 bezwungen ist und der HSV gegen München in der Nachspielzeit
1:0 führt, bejubeln die Schalker schon ihren ersten Titel seit 1958 – im Glauben, das Spiel in Hamburg wäre beendet. Doch es wird noch gespielt, und in der vierten Minute der Nachspielzeit ist es schließlich Patrick Andersson, der die Münchner mit seinem Tor per indirektem Freistoß zum Meister macht und die Gelsenkirchener ins Tal der Tränen stürzt.
„Immer weiter“: Oliver Kahn feiert den Titel.
5. Zur spannendsten Abstiegskonferenz in der Geschichte der Bundesliga kam es allerdings 1999. Mit einem Vorsprung von drei Punkten und einer um fünf Tore besseren Tordifferenz im Vergleich zu Eintracht Frankfurt geht der 1. FC Nürnberg ins Saisonfinale. Dazwischen liegen noch vier Teams. Als einziges Team im Keller verliert der „Club“. Beim 1:2 gegen Freiburg vergibt Frank Baumann kurz vor Schluss die große Ausgleichschance. Wenig später erzielt Jan Aage Fjörtoft in Frankfurt das entscheidende Tor zum Klassenerhalt. Durch den 5:1-Sieg über Kaiserslautern hält die Eintracht die Klasse. Und Nürnberg steigt ab. Radioreporter Günther Koch ist fassungslos: „Ich melde mich vom Abgrund.“
Jan Aage Fjörtoft trifft zum 5:1 und rettet Frankfurt.
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