Page 26 - Spielfeld_Mai_2018
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   Es war der 8. April, kurz vor 20 Uhr, als Kerem Demirbay tet, so viele schöne Sachen sind passiert in diesem Jahr, es ist
pure Glückseligkeit verspürte. Schon die Tage zuvor
war der 24-Jährige auf Wolke sieben. Sohn Minel war am 26. März geboren worden, Kerem hatte „seine“ Melina geheiratet, der Familie Demirbay ging es prächtig. Das Baby sorgte für ganz große Emotionen beim jungen Vater. „Das ist das Schönste, was ich bisher in meinem ganzen Leben erleben durfte.“ Doch an jenem 8. April wurde sein privates Wohlgefühl noch einmal durch das berufliche gesteigert. Im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt gab Kerem De- mirbay sein Comeback für die TSG Hoffenheim. In der 53. Minute wurde er eingewechselt, drei Minuten später fiel der Ausgleichstreffer von Serge Gnabry, der schließlich für den Punktgewinn (1:1) sorgte.
„Endlich konnte und durfte ich wieder spielen. Ich bin insgesamt so positiv gestimmt. Ich bin Papa geworden, ich habe geheira-
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einfach perfekt“, sagt Kerem eine Woche später im Gespräch mit SPIELFELD im Trainingszentrum in Zuzenhausen. Neun Wochen hatte er pausieren müssen – und anfangs sogar seine für ihn typische gute Laune verloren. Der 3. Februar wurde zum schwarzen Tag des türkischstämmigen Mittelfeldspielers, der vor einem Jahr beim Confederations Cup in Russland sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft gegeben hatte. Nach einer Oberschenkelverletzung, die seinen Einsatz in den ersten drei Rückrundenspielen verhindert hatte, stand Demir- bay im Olympiastadion gegen Hertha BSC wieder in der Startelf. Doch nach 15 Minuten passierte etwas, das in den Medien als „schockierende Szene mit einer Horror-Verletzung“ beschrieben wurde. Der Berliner Verteidiger Jordan Torunarigha war dem TSG-Spielmacher unglücklich von hinten auf den Knöchel getreten. Demirbay musste minutenlang auf dem Platz behan- delt werden und spürte extreme Schmerzen.





























































































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