Page 80 - Spielfeld_April_2018
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„Die Nachhaltigkeit unserer Förderung ist uns wichtiger als kurzfristige sportliche Erfolge.“ MATTHIAS BORN
Als Sportlicher Leiter trägt er die strategische Verant- wortung für die Jugendförderzentren in Walldorf, Mannheim, Speyer, Ludwigshafen, Heidelberg und Gimbsheim, in denen zusammen mehr als 2.000 Fußballer spielen. „Mit meinem Team in Walldorf arbeiten wir die sportlichen Konzepte aus, die auf die Jugendförderzentren ausgerollt und in enger Abstimmung mit den jeweiligen Partnervereinen implementiert werden“, sagt Born. „Dazu gehört vor allem, dass die Vereine sich trotz aller sportlichen Rivalität einem gemeinsamen Ziel verschreiben: der bestmöglichen individuellen 360°-Förderung unserer Jugendfußballer.“ Dafür wurde eine Vielzahl an Qualitätsmerkmalen eingeführt, an denen die Arbeit der Jugendförderzentren ausgerichtet wird. Die Definition von spezifischen Einzugsgebieten für unterschiedliche Altersklassen sorgt dafür, dass Kinder vor Ort von den professionellen Ver- einsstrukturen profitieren und regionale Talente gefördert werden. Auch die Durchlässigkeit unter den Jugendmannschaften wird genau beobachtet. Wie hoch ist die Übernahmequote? Wie lange sind die Spieler der U19 schon im Verein? „Die Nach- haltigkeit unserer Förderung ist uns wichtiger als kurzfristige sportliche Erfolge“, sagt Born. „Und die lässt sich am besten daran ablesen, wie sich unsere Spieler und Trainer weiterentwickeln.“
Fortbildungen und technische Innovationen
Deswegen ist ebenso die Förderung der Übungs- leiter ein zentraler Bestandteil des Konzepts. Wie viele Trainer besitzen eine Lizenz? Wie regelmäßig nehmen sie an den angebotenen Fortbildungen teil? Etwa 300 Trainer und Betreuer arbeiten für Anpfiff ins Leben, die meisten davon ehrenamtlich. Weil diese sich nur nebenberuflich mit ihrer Trainer- tätigkeit beschäftigen können, ist zu ihrer ständigen Weiterbildung eine zentrale Verwaltung notwendig.
Als Gesamtkoordinator Sport organisiert Markus Gaber die Fortbildungsangebote und trägt damit den neuesten Entwicklungen in der Trainingsleitung Rechnung. Dabei werden die Trainer nicht nur im spieltaktischen Bereich geschult, sondern auch in Themen wie Menschenführung und Konf liktmanage- ment. Auch bei der Einführung von technischen Innovationen wird Born von Gaber unterstützt. „Wir leisten innovative Jugendsportförderung, weil wir Strukturen und Techniken von Nachwuchsleis- tungszentren im Amateurbereich einführen“, stellt Gaber fest. Den Partnervereinen stehen aufgrund der einheitlichen Infrastruktur technische Hilfsmittel zur Verfügung, die sich einzelne Vereine nicht leisten könnten. Dazu gehören zentral gesteuerte Systeme zur Videoanalyse, Leistungsanalysen wie Laktat- oder Sprinttests sowie das Training der Exekutiven Funktionen. Demnächst wird den Partnervereinen von Anpfiff ins Leben exklusiv im Jugendbereich die Software SAP Sports One zur Verfügung stehen, mit der auch die deutsche Nationalmannschaft oder Bundesligisten wie die TSG Hoffenheim und Bayern München arbeiten.
Die Einführung dieses Pilotprojekts begleitet Hannes Heist. Er führt im Jugendbereich das Hilfsmittel ein, das vor allem die Verwaltung einer Vielzahl von Mannschaften erleichtert und der Spielvorbereitung dient. Eine weitere Innovation ist die Einstellung eines Grundlagen-Trainers in der Person von Jiri Jung. Der ehemalige DFB-Stützpunkttrainer un- terstützt seit Anfang 2017 zentrumsübergreifend die Übungsleiter im Grundlagenbereich und sorgt für ein einheitlich hohes Niveau auch im Trai- ningsalltag der kleinsten Nachwuchsfußballer. So setzt die professionelle Förderung bei Anpfiff ins Leben bereits in einem Alter an, das aufgrund von Geld- und Personalmangel oft in den Hintergrund der Nachwuchsarbeit rückt.




























































































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