Page 16 - Spielfeld_April_2018
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Das gilt auch für eine andere Aktivität abseits des Rasens. Wie auch TSG-Trainer Julian Nagelsmann betei- ligst Du Dich bei der vom spanischen Nationalspieler Juan Mata gegründeten Initiative Common Goal, deren Mitglieder ein Prozent ihres Gehalts für wohltätige Zwecke spenden. Was bedeutet Dir das?
„Ich hatte schon vorher Überlegungen, selbstständig etwas zu machen. Einfach aus dem Grund, anderen Leuten zu helfen. Ich wurde auch so erzogen, viel zu teilen. Dann kam das Angebot über meine Berater­Agentur und ich bin beigetreten. Uns geht es so gut, wir sind gesund und wir haben jeden Tag die Chance, unseren Traum zu leben. Ich denke, dass so eine kleine Geste für viele andere Menschen auf der Welt etwas bewirken kann. Bei mir persönlich kommt natürlich hinzu, dass mein Vater aus der Elfenbeinküste stammt und ich schon als Kind dort war und viele Erfahrungen gemacht habe, die anders waren als hier in Deutschland. Vielleicht kommt auch daher mein Antrieb, anderen Menschen helfen zu wollen. Ich hatte auch gehofft, dass meine Teilnahme mehr Spieler motiviert, sich anzuschließen. Da ist noch Luft nach oben.“
FAIBLE FÜR MODE & MUSIK
Du warst vor zwei Jahren nochmal in Afrika. Haben Dich die Besuche und Erlebnisse in dem Heimatdorf Deines Vaters unweit der Stadt Gagnoa berührt und auch verändert?
„Auf jeden Fall, das würde jedem so gehen, der das mal vor Ort sieht. Im Fernsehen kommt es nicht so intensiv rüber, wie wenn man es selbst erlebt. Zu sehen, wie schlecht es anderen Menschen wirklich geht, macht etwas in deinem Kopf. Dadurch verändert man sich als Mensch und in seinen Gedankengän­ gen: Man denkt vielleicht zwei Mal über gewisse Dinge nach.“
Versuchst Du, der Heimatregion Deines Vaters zu helfen?
„Natürlich, so gut ich kann – ob es Klamotten oder andere Sachgüter sind, die rübergeschickt werden. Mit meiner Familie versuchen wir, für unsere Verwandten oder auch im Umkreis des Heimatortes etwas zu tun, zu helfen. Es wird aber überall Hilfe benötigt, darum habe ich auch gesagt, dass ich durch Common Goal nicht nur meiner Familie oder in Afrika helfen will, sondern Menschen überall auf dem Planeten.“
 Serge Gnabry hat neben dem Fußball zwei weitere große Leidenschaften: Mode und Musik. Auf seinem Instagram-Account zeigt er sich gern in stylischen Klamotten – oder zuletzt als „DJ 29“ auch mal am Mischpult. Eine zweite Laufbahn plant er aber nicht: „Das war auf einer Veranstaltung von einem Kumpel, da habe ich als DJ auch mal ein paar Lieder abgespielt. Ich bin noch ganz am Anfang, aber es macht mir schon Spaß, aufzulegen. Mir gefallen auch stylische Klamotten und ich ziehe mich gern gut an. In einer Stadt wie London hat man natürlich auch nochmal ganz andere modische Sachen gesehen und neue Einflüsse bekommen. Aber mein Job ist es, gut Fußball zu spielen, darauf konzentriere ich mich und arbeite nicht noch nebenher an einer Karriere als DJ oder Fashiondesigner.“
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