Page 80 - Spielfeld_März_2018
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 HEIMATKUNDE
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 Ein Blickfang: die Minneburg
soll die Minneburg entstanden sein, aber gesichert ist das nicht. Erstmals schriftlich erwähnt wurde sie erst 1339. Fest steht aber, dass diese Burg in Guttenbach oberhalb des Neckar, direkt gegenüber Neckargerach liegend, eine der prächtigsten Burgen in unserer Region war. Und der Kraichgau, die Kurpfalz und der Odenwald waren und sind ganz besonders gut be- stückt mit Burgen und Schlössern. Die Reste der Minneburg sind noch heute stattlich anzusehen. Das Gelände mit dem Treppenturm des Palas, dem Bergfried, dem Halsgraben mit Zwingermauer und Geschützturm sowie den Fundamentresten der Vorburg sind einen Besuch wert. Den schönen Namen hat die Burg von einer Sage. Minna von Horneck sollte mit dem Grafen von Schwarzenberg verheiratet werden, flüchtete aber deswegen in eine Höhle in der Nähe der Burg. Denn sie liebte den armen Ritter Edelmut von Ehrenberg und wartete auf dessen Heimkehr von einem Kreuzzug. Als er aus dem Orient zurückkam, lag sie jedoch schon im Sterben. Edelmut soll ihr versprochen haben, als Andenken an ihre Liebe (die im früher üblichen Mittelhochdeutschen „Minne“ genannt wurde) eine Burg zu errichten.
  Wissen für den Stammtisch
KONKURRENZ FÜR DEN ZEPPELIN
Zeppeline sind noch immer eine gewisse Attraktion. Sobald eines der großen Luftschiffe am Himmel zu sehen ist, staunen viele Kinder und wollen wissen, was es mit diesen Dingern auf sich hat. Sie sind aus der Mode gekommen, die Zeppeline. Flugzeuge sind viel schneller und beweglicher als die „Riesen-Zigarren“. Vor gut 100 Jahren war das noch anders. Da gab es sogar zu den aus Friedrichshafen am Bodensee stammenden Zeppelinen eine Konkurrenz. Der Luftschiff- bau Schütte-Lanz stellte in Brühl vergleichbare Transporter her. Im Oktober 1911 startete der Prototyp „SL1“ der Firma Schütte-Lanz vom Mannheimer Stadtteil Rheinau. Finanziert wurde das Projekt vom Industriellen Karl Lanz (1873-1921) und vom Ingenieur Johann Schütte (1873-1940). Mehr als 20 der dicken Flieger wurden bis 1918 gebaut und vom Militär im 1. Weltkrieg eingesetzt. Die Zeppelin-Bauer waren erfolgreicher und stellten etwa viermal so viele Luftschiffe her. Aber einige der Entwicklungen von Schütte-Lanz wurden auch von den Friedrichshafener Werften übernommen. Der Begriff Schütte-Lanz ist bis heute lebendig geblieben. Auf dem alten Firmengelände in Brühl entstand ab 2014 der Schütte-Lanz-Park mit familienfreundlichen Wohnquartieren und einem attraktiven Gewerbegebiet.
Luftschiffe übten damals wie heute eine große Faszination aus.
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Bild: © http://rhein-neckar-industriekultur.de/

























































































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