Page 76 - Spielfeld_März_2018

Aufmerksame Zuhörerin: Jules Kalmbacher mit seiner Hündin Frieda.
Klar, es ist ein aufregender Lebensstil, aber ich glaube, dass der Mensch nicht dafür gemacht ist, in diese unnatürliche Situation zu kommen, von tausenden Menschen bewertet zu werden.“ Man müsse sich eben entscheiden, ob man raus ins Rampenlicht wolle, oder im Hintergrund anderen Künstlern helfen, ihr Ding zu machen. Er hat sich längst entschieden: „Ich arbeite gerne in der zweiten Reihe.“
Neben seinem Job als Songschreiber und Musikproduzent komponiert Kalmbacher auch Filmmusik. Eine völlig andere Arbeitsweise: „Das Songschreiben mit den Künstlern ist wie ein kurzes Intensivcamp – ein paar Tage mit einer Person in einen kleinen Raum, Face-to-Face.“
Bei Filmprojekten wird er oft schon in der Drehbuchphase involviert, später bekommt er den kompletten Film ohne jegliche Musik. „Dann gehe ich mit den Beteiligten den Film durch und schaue, wo wir welche Musik brauchen. Ich versuche, mit meinen Kompositionen dramaturgisch dabei zu helfen, dass die Geschichte intensiv und in sich schlüssig ist.“ So untermalte er etwa Matthias Schweighöfers Kinofilm „Vaterfreuden“, die Liebeskomödie „Traumfrauen“ (unter anderem mit Iris Berben und Elyas M’Barek) oder den ARD-Streifen „Letzte Ausfahrt Sauerland“, dessen Musik ihm eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis einbrachte.
Viele seiner ehemaligen Kommilitonen und Freunde leben inzwischen in der Musikmetropole Berlin. Für Kalmbacher war das nie eine Option. „Ich bin hier in der Region verwurzelt, das ist meine Heimat.“ Er sitzt an seinem Produzententisch und spielt Fragmente eines neuen Naidoo-Songs ab. Er hat sie eingespielt, Tonspur für Tonspur. Nach und nach legt er die Instrumente übereinander, bis sie sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Und Naidoo singt: „Gott segne die Heimat. Glücklich, wer ein Heim hat. Das Ziel Deiner Träume, diese eigenen Räume.“
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wie naheliegend,
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