Page 16 - Spielfeld_Januar_2018
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„Ich denke, Julian wird auch gern seinen Vertrag in der Form erfüllen, weil er nicht nur weiß, dass Hoffenheim ihm viel zu verdanken hat – sondern auch er Hoffenheim viel zu verdanken hat.“
Also definitiv frühestens am 30. Juni 2019?
„Danach gibt es ja bekanntlich eine Ausstiegsklausel. Das abzustreiten wäre lächerlich, ich habe das übrigens auch nie gemacht. Aber diese Klausel hätten wir als TSG nie akzeptiert, wenn die innerhalb der ursprüngli- chen Vertragslaufzeit bis 2019 gelegen hätte. Ich habe immer gesagt: Bis dahin geht der Vertrag und was danach kommt ist ein ‚nice to have‘. Ich denke, Julian wird auch gern seinen Vertrag in der Form erfüllen, weil er nicht nur weiß, dass Hoffenheim ihm viel zu verdanken hat – sondern auch er Hoffenheim viel zu verdanken hat. Und zudem: Er kann sich hier noch weiterentwickeln.“
Was meinen Sie genau?
„Diese Doppelbelastung mit den internationalen Spielen, das war ja eine neue Erfahrung für ihn. Schließlich ist es seine größte Qualität und Stärke, eine Mannschaft im Training nach seinen Ideen zu formen und zu entwickeln. Das konnte er in dieser Halbserie wegen der vielen englischen Wochen nicht so gut – und das hat sich ja auch in der Europa League gezeigt. Er hat bei uns mit Sicherheit dazugelernt. Wir sind mehr als zufrieden mit ihm, alles andere wäre untertrieben. Die Originalworte seines Beraters waren, dass er noch Zeit braucht. Die bekommt er hier. Er wird auch in der Frage Doppelbelastung einen eigenen Weg finden – denn er ist ein überragender Trainer mit immer neuen, ungewöhnlichen Ideen.“
Fürchten Sie, dass ein Abgang von Julian Nagels- mann den Klub nachhaltig schwächen würde? „Auch bei der SAP war es so, dass herausragende Kräfte zu Microsoft oder später Google gingen, weil die noch einmal andere Möglichkeiten haben. So wäre es dann irgendwann einmal mit Julian Nagelsmann. Zu erset- zen ist jeder, auch wenn es schwer ist, jemanden mit vergleichbaren Fähigkeiten zu finden.“
Die ersten Nachfolgekandidaten wurden in den Medien schon gehandelt.
„Ich finde es unanständig, dass man zum Beispiel Kenan Kocak, den Trainer aus Sandhausen, mit uns in Verbindung bringt. Wir sind gute Nachbarn mit dem SV Sandhausen. Kein Mensch hat je daran gedacht, dass wir dort in Sandhausen wildern werden. Und im Fall David Wagner ist es so, dass er bei uns bekanntlich schon als Junioren-Trainer tätig war. Es ist überragend, was er mit Huddersfield in England geschafft hat. Ich hätte also durchaus eine gewisse Sympathie für eine solche Lösung. Aber wenn überhaupt, dann erst vom 1. Juli 2019 an. Das ist gar nicht mehr so lange, aber bis dahin haben wir in der jetzigen Konstellation noch viel vor.“
 Mit der TSG auf Erfolgskurs: Dietmar Hopp (M.), Geschäftsführer Dr. Peter Görlich (l.) und Präsident Peter Hofmann (r.)
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