Page 13 - Spielfeld_Januar_2018
P. 13

 TSG-Mäzen Dietmar Hopp hat im SPIELFELD-Interview den Erwartungshorizont
an die Mannschaft klar definiert. Spitzenergebnisse wie der vierte Rang in der
vorigen Saison würden nicht zur Regel werden, einstellige Tabellenplätze seien als Erfolge einzustufen. Zum Thema Julian Nagelsmann bezog der TSG-Gesellschafter ebenfalls eindeutig Stellung. Er erwarte, dass der Trainer seinen Vertrag bis 2019 erfüllt.
Herr Hopp, die Zeit am Ende des Jahres ist immer auch die Gelegenheit, um innezuhalten, das Geschehene Revue passieren zu lassen. Woran denken Sie beim
TSG-Jahr 2017?
„Es war, zumindest in der Bundesliga, sicher das beste Jahr. Die Hinrunde in der Bundesliga 2008 war natürlich schon surreal mit der Herbstmeisterschaft, aber wir sind dann ja auch schnell geerdet worden. Die vergangene Saison war aber konstant gut – und mündete in die erstmalige Qualifikation für den Europacup. Das war schon sensationell, etwas ganz Besonderes.“
Bedauern Sie, dass Ihnen das Fußball-Business kaum Zeit lässt, diese Momente zu genießen?
„Das beste Jahr ist schon Vergangenheit. Wir waren natürlich ent- täuscht, dass wir aus der Europa League so schnell ausgeschieden sind. Aber ich bin das aus dem Beruf gewohnt. Wenn man bei der SAP ein gutes Jahr hatte, dann gab es schon wieder so viele neue Probleme, dass man nicht mal Zeit hatte, sich über ein wunderbares Jahr zu freuen. Zurücklehnen gibt es nicht. Und auch für die TSG gilt: Etwas weniger machen und zufrieden sein – das geht leider nicht, weil die anderen es auch nicht tun.“
Die Frage ist ja auch: Ist dieser Erfolg wiederholbar?
„Es ist grundsätzlich so, dass wir uns nicht vergleichen können mit den Großen der Liga. Das fängt bei der Stadionkapazität an und reicht bis zur Anzahl der Sponsoren. Wir werden immer auf Trans- fererlöse angewiesen sein. Dazu gehört dann zwangsläufig, dass gute Spieler den Verein auch wieder verlassen. Das ist unser Konzept, und wir brauchen eben Spieler wie Roberto Firmino, Kevin Volland oder Niklas Süle, die wir entdecken oder ausbilden und dann ver- kaufen. Im Schnitt brauchen wir pro Jahr fünf bis zehn Millionen Euro Transferüberschüsse. Dann sind wir meiner Meinung nach gesund. Deshalb ist es auch immer unser Bestreben, Verträge früh- zeitig zu verlängern, mindestens zwei Jahre vorher und wenn man merkt, dass das nicht geht, dann zu versuchen, den Spieler zu ver- kaufen.“
Profis
 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
13






















































































   11   12   13   14   15