Page 74 - Spielfeld_Dezember_2017
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                       UND DIE UMWELT?
„Unsere Dosen können 20 Mal mehr Inhalt verpacken als die gleiche Menge an Glas. Ein Lastwagen voller Apfelwein-Dosen transportiert lediglich drei Prozent Verpackungsgewicht, bei Flaschen sind es 38 Prozent. Die Aluminium-Dosen können vollständig und unendlich oft recycelt werden. Das recycelte Alu hat die gleiche Qualität wie das Ausgangsprodukt und kann – im Gegensatz zu anderen Ver- packungsmaterialien – immer wieder verwendet werden.“ BENEDIKT KUHN, GRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER VON BEMBEL-WITH-CARE.
WARUM KEIN PFAND?
„Pfand richtet sich nach dem Inhalt – Wein wird prinzipiell nicht bepfandet. Allerdings muss man in Deutschland an einem Rückfüh- rungsprogramm teilnehmen; in unserem Falle das Duale System, auch bekannt als der Grüne Punkt. Das heißt, wir werden zwar nicht bepfandet, zahlen aber je Dose einen bestimmten Betrag, damit unsere Dosen fachgerecht entsorgt werden können und bequem daheim in den gelben Sack wandern dürfen.“
BENEDIKT KUHN, GRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER VON BEMBEL-WITH-CARE.
Weitere Informationen unter
www.bembel-with-care.de
„Wir befinden uns aktuell in einer extrem spannenden Phase für unser Unternehmen, das Marktpotenzial in den USA ist gewaltig“
BENEDIKT KUHN
Kürzlich zog die Firma in die Carlebachmühle nach Birkenau, zurück zu den Wurzeln sozusagen. Für Kuhn ein logischer Schritt: „Das Produkt passt kulturell ja überhaupt nicht nach Mannheim. Ich habe jahrelang gesucht und bin glücklich, dass wir jetzt hier im Vor- deren Odenwald angekommen sind.“ Dort arbeiten neben ihm neun Angestellte daran, mit ihrem Produkt die Nische zwischen Bier und Wein zu füllen.
Auch in den USA wächst der Anteil. Ein Importeur in New York vertreibt den Odenwälder Dosen-Äppler in zehn Bundesstaaten – Florida und Kalifornien sollen bald folgen. Kuhn erinnert sich gerne an eine Verkostung in einer Bar in Harlem. Die Gäste waren so interessiert, dass schnell sämtliche Tische voller Dosen mit gerippten Gläsern standen. „Wir befinden uns aktuell in einer extrem spannenden Phase für unser Unternehmen, das Marktpotenzial in den USA ist gewaltig“, meint der Bembel-Baron. Cider gebe es dort in allen Variationen, aber Apfelwein – so wie man ihn hier kenne – sei in den USA noch komplett unbespielt. „Wir haben das Wort Apfelwein für den US-Markt ganz bewusst nicht übersetzt, weil wir den Begriff dort langfristig als eigenständige Kategorie etablieren wollen.“
Seine Heimatregion muss er nicht mehr überzeugen. Viele seiner Bier trinkenden Freunde, die ihn damals für seinen Geschmack belächelten, hat er längst „umgekrempelt“ – auf Partys bleibe der Bierkasten oft unangetastet. Immer öfter sprechen ihn Leute an: „Ey, bist Du nicht der Bembel-Mann?“ Andere nen- nen ihn den „Apfelwein-König“. Und er? „Zum König reicht’s zwar nicht, aber mit dem Baron bin ich dicke zufrieden.“
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