Page 34 - Spielfeld_Dezember_2017
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  Gelassen und gut gelaunt: Oliver Baumann
OLIVER BAUMANN
Geburtsdatum: 02.Juni1990 Geburtsort: Breisach am Rhein Nationalität: deutsch
Bei der TSG seit 07/2014
Frühere Vereine:
2000 – 2014: SC Freiburg
– 2000: FC Bad Krozingen
Bilanz in der Bundesliga:
244 Spiele, 0 Tore
Bilanz im DFB-Pokal:
16 Spiele, 0 Tore
Bilanz im Europapokal:
12 Spiele, 0 Tore
TSG-Bilanz in der Bundesliga:
113 Spiele, 0 Tore
TSG-Bilanz im DFB-Pokal:
6 Spiele, 0 Tore
TSG-Bilanz im Europapokal:
6 Spiele, 0 Tore
Bei der TSG Hoffenheim hat Baumann in allen drei Kategorien längst jeden überzeugt. Der frühere Freiburger zählt zu den absoluten Leistungsträgern, ist ein Liebling der Fans und in Trainerstab wie Mannschaft extrem hoch angesehen. Michael Rechner, Torwart-Trainer der TSG, freut die Entwicklung seines Schützlings: „Schon über einen sehr langen Zeitraum hinweg zeigt er extrem gute Leistungen. Er rettet immer wieder Punkte und hält die Mannschaft im Spiel.“ Baumann weiß um den Anteil seines Vertrauten an dieser Entwicklung: „Wahrscheinlich wäre ich ohne Michael nicht so ein guter Torwart. Ich denke in Schubladen, das macht Michael auch. Es gibt für jede Aktion, egal ob Flanke oder Schuss, eine Schublade der Verhaltensmöglichkeiten. Er ist sehr kreativ im Training, etwa durch innovative Trainingsformen mit dreieckigen Bällen oder Spezialbrillen.“
Nicht nur von seinem Förderer Rechner werden die Leistun- gen des Torhüters hervorgehoben. Auch Julian Nagelsmann beeindruckt sein Keeper: „Oli macht kaum Fehler und gehört zu den besten deutschen Torhütern. Er hält auch immer wieder mal einen Unhaltbaren. Deshalb kommt er auch für die Nationalmannschaft infrage."
Das Lob gibt Baumann gern zurück, auch für den Torhüter hat sich der Trainerwechsel hin zu Julian Nagelsmann positiv ausgewirkt. Die veränderte Spielweise fordert und förderte auch ihn: „Unter Julian versuchen wir viel extremer, sauber hinten rauszuspielen. Da wächst du als Torhüter nochmal, weil du viel häufiger in brenzlige Situationen kommst. Das hat mir sehr geholfen.“
Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache, die Bau- mann über sich selbst partout nicht wählt. Die Führung im kicker-Ranking etwa nimmt er sich „nicht zu Herzen“. Die Hingabe für Leistungssteigerungen ist auch deshalb ungebro- chen hoch: „Ich strebe immer an, mich zu verbessern. In der vergangenen Spielzeit habe ich meine bislang beste Saison gespielt. Und nun gilt es, das zu bestätigen und im besten Fall zu übertreffen – in jedem der einzelnen Bereiche: Eins- gegen-Eins, Raumverteidigung, Torverteidigung, Zusammen- spiel mit der Mannschaft.“ Mit der Ruhe seines Torwartspiels beurteilt er auch die bisherige Saison: „Ich rede nicht gern über mich. Wenn ich mich selbst bewerte, sehe ich immer erstmal das Schlechtere. Das Gute ist für mich der Anspruch, also Normalität. Ich versuche immer, ein perfektes Spiel zu machen. Dadurch sehe ich immer erst das Negativere und begebe mich sofort in die Fehleranalyse. Ich bin Perfektionist, das kann man so sagen.“
Bescheidenheit, Ehrgeiz und Perfektionismus – die Erfolgs- formel von Oliver Baumann hat sich bewährt. Das Ergebnis beeindruckt, nicht nur die TSG, sondern auch Andreas Köpke und Joachim Löw. Eine Auszeichnung ohne Medaille oder Pokal, und doch eine, auf die Oliver Baumann stolz sein darf.
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