Page 24 - Spielfeld_Oktober_2017
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 Seminarteilnehmer in der Praxis: Korrigierende Übungen.
 „Wir streben an, die gut funktionierende Kooperation mit dem OSINSTITUT künftig noch zu vertiefen.“
DR. PETER GÖRLICH
Aufgrund des Teamworks bei der gezielten Verletzungspro- phylaxe betrat die TSG mit der Saison 2014/15 Neuland im Profi-Fußball und schuf die Stelle eines Präventiv-Trainers, die Physiotherapeut Christian Neitzert nach der Ausbildung zum OSCOACH übernahm. Der 33-Jährige untersucht die TSG-Pro- fis nach der gelehrten Systematik, analysiert deren mögliche Defizite und erstellt aufgrund der Analysen abgestimmte Trai- ningspläne mit korrigierenden Übungen. Auch Athletik-Trainer und Reha-Coach Otmar Rösch arbeitet mit dem RTAA, um die Einsatzfähigkeit zuvor verletzter TSG-Spieler noch besser und objektiver beurteilen zu können.
Das über den Profi-Bereich hinausgehende Ziel der Kooperation ist es, dass Sportler, aber auch normale Patienten, nach Verlet- zungen sicher und ohne Risiko vor Rückfällen wieder mit dem Sporttreiben beginnen können. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen der TSG und dem OSINSTITUT ein Geben und Nehmen. Die TSG stellt die Räumlichkeiten für die Praxisworkshops im „Schloss Seehälde“ zur Verfügung, Das OSINSTITUT bringt das Spezialwissen in die Lehrgänge ein. Zu den Referenten, die die 25 Teilnehmer unterrichteten, darunter auch TSG-Mitarbeiter, gehörte aber auch Bernd Steinhoff, der Leiter der achtzehn99 Reha.
Keller und Steinhoff vermittelten den Teilnehmern die grundle- genden Inhalte für die Planung und Steuerung eines Trainings mit präventiver Ausrichtung. Die Veranstaltung startete mit den Seminaren „OS Functional Assessment“ und „OS Fun- ctional Training“, in denen die Themen Risiko-Screenings, korrigierende Übungen und Functional Training behandelt wurden. Die vielen englischen Begriffe sind darauf zurück- zuführen, dass die Wissenschaft immer internationaler wird. Zudem lebte Schmidtlein einige Jahre in den USA, wo er mit
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dem US-Amerikaner Mark Verstegen eng zusammenarbeitete. Verstegen prägte das Athletiktraining und rückte mit seinen vor der WM 2006 auch beim DFB-Team eingeführten Methoden in den Blickpunkt. Schmidtlein und Keller mit ihrem Team haben Verstegens Ansätze aber noch weiterentwickelt für eine Anwendung in der Physiotherapie und dem Präventions- sowie Reha-Training. Zu diesem Team gehört auch Eduard Kurz, der das „wissenschaftliche Gewissen“ und oft federführend bei den Forschungsprojekten ist.
In den Lehrgängen wird den Seminarteilnehmern gezeigt, wie die Tests optimal nach wissenschaftlichen Standards durchgeführt werden können. „Es ist wichtig, dass sie nicht nur die Theorie kennen, sondern auch die Anwendung in der Praxis erfahren. Nur so entsteht die Sicherheit für die spätere Umsetzung am Sportler und Patienten“, betont Steinhoff. Das Wissen bildet die Basis, um Testergebnisse richtig zu interpretieren. Danach wird gelehrt und demonstriert, wie ausgehend von den gewonnenen „Testergebnissen“ ein geeignetes funktionelles Training mit korrigierenden Übungen erstellt wird. Das OS-Seminarsystem ist in drei aufeinander auf bauende Module strukturiert (siehe Info-Kasten). Die Seminare können einzeln und je nach Interesse besucht werden. Sind jedoch alle Seminare besucht, dann kann die Prüfung zum OSCOACH abgelegt werden.
Nicht nur bei der Lehre, auch in der Forschung der Physio- therapie, der Analyse des menschlichen Bewegungsapparates, des motorischen Lernens und bei der Effektivitätsprüfung bekannter wie neuer Therapie- und Trainingsansätze ist das OSINSTITUT für die TSG ein idealer Partner – wie Dr. Peter Görlich betont: „Wir streben an, die gut funktionierende Kooperation mit dem OSINSTITUT künftig noch zu vertiefen.“

























































































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