Page 14 - Spielfeld_Oktober_2017
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Merkst Du, dass sich auch die öffent- liche Wahrnehmung von Dir im vergangenen Jahr
verändert hat?
„Mir ist es wichtig, dass Leute nicht über mich denken: Das ist ein super Fußballer, der hat es echt weit gebracht. Mir ist es wichtig, dass die Menschen sagen: Das ist ein sympathischer Typ, mit dem kann man sich unterhalten. Ein liebevoller, respektvoller Mensch – das bedeutet mir etwas. Daran wird sich nichts ändern, auch wenn ich nun ein gewisses Level erreicht habe. Aber ein Mensch bleibt ein Mensch, egal was er besitzt. Wir alle haben unseren Ursprung und unsere Familien und egal, was wir beruf lich machen, steht das Menschliche immer im Vordergrund. Das möchte ich auch jedem vermitteln. Ich merke schon, dass sich die Wahrnehmung und das Bild mei- ner Person in der Öffentlichkeit verändert haben – aber ich habe mich nicht verändert und werde mich auch nie ändern. Ich bin halt ein Junge von der Straße, ganz einfach. Ich habe
meine Freunde von früher und bin stolz darauf.“
Woher kommt diese Einstellung, die im Profi-Geschäft ja nicht alltäglich ist?
„Ich denke, in erster Linie von meiner Familie und von meinem Umfeld. Ich wurde sehr gut erzogen, dafür muss ich meinen Eltern ausdrücklich danken. Ich weiß wie man Danke, Hallo und Tschüss sagt. Das sind kleine, aber sehr wichtige Dinge, die viel über die Persönlichkeit aussagen. Mein Opa hat mir zudem auf Türkisch immer gesagt: ‚Kerem, ich bin stolz auf dich. Aber egal was du erreichst und wie viel Geld du verdienst, diese Dinge machen dich nicht zu einem Mann, vergiss das nicht.‘ Und danach lebe ich. Für mich ist es wichtiger, ein guter Mensch zu sein als Karriere zu machen. Im Endeffekt entscheidest du dann selbst über deine Persönlichkeit. Vielleicht bin ich durch die Sachen, die ich bislang erlebt habe, auch sensibilisiert. Ich will niemandem etwas Schlechtes und würde auch nie einen Spieler im Training verletzen, damit ich einen Vorteil habe. Das wird es nie geben, so bin ich nicht. Ich denke, ich bekomme eine gute Mischung zwischen Persönlichkeit und Fußball-Karriere hin, habe ein ruhiges Umfeld und konnte mich auch deshalb sportlich so entwickeln. Mir geht es sehr gut, ich fühle mich sehr wohl hier und verspüre eine große innere Ruhe.“
KEREM DEMIRBAY
  Der große Moment: Kerem Demirbay hat die TSG durch seinen Ausgleichstreffer in letzter Minute beim 1. FC Köln soeben in den Europapokal geschossen.
Bei der TSG seit 07/2016
Frühere Vereine:
2015 – 2016: Fortuna Düsseldorf (Leihe) 2014 – 2015: 1. FC Kaiserslautern (Leihe) 2013 – 2016: Hamburger SV
2012 – 2013: Borussia Dortmund
2008 – 2011: SG Wattenscheid 09 2007 – 2008: Borussia Dortmund vor 2007: FC Schalke 04
Bilanz in der Bundesliga:
36 Spiele, 6 Tore
Bilanz im DFB-Pokal:
4 Spiele, 1 Tor
TSG-Bilanz in der Bundesliga:
33 Spiele, 6 Tore
TSG-Bilanz im DFB-Pokal:
2 Spiele, 0 Tore
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Geburtsdatum: Geburtsort: Nationalität:
03. Juli 1993 Herten deutsch











































































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