Page 87 - Spielfeld_September_2017
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  Blaues Mobil in der Stadt der „Reds“: In Liverpool mussten die TSG-Spieler nicht auf den Komfort ihres Mannschaftsbusses verzichten.
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Pintner ist Mitglied der Medienabteilung und der Hoffen- heimer UEFA-Kontakt, Knoll führte früher ein Reisebüro und unterstützt die TSG seit 15 Jahren in allen Fragen zu Auswärtsreisen.
In Liverpool klappten die eng getakteten Abläufe, die das Trio eingeplant hatte. Spieler und Verantwortliche waren mit dem Hotel zufrieden, die Wege waren kurz und die Anreise verlief reibungslos. Auch Hardung war zufrieden – hatte aber auch immerhin einen kleinen Erfahrungsvorsprung: „Beim Testspiel bei Derby County hatte natürlich kein Spieler einen Wechsel-Adapter für die Steckdosen dabei. Das hatte ich in Liverpool nun vorbereiten lassen, jeder konnte auf seinem Zimmer also sein Smartphone aufladen“, sagt der gebürtige Heidelberger.
DETAILLIERTE PLANUNG JEDER REISE
Zwar arbeitet Hardung gewöhnlich im Hintergrund – auch wenn er bei den Spielen mit auf der Bank sitzt. Im Euro- papokal ist er aber zu einem der wichtigsten Mitarbeiter der TSG geworden, schließlich ist die direkte Spielvorbereitung ein hoch sensibles Feld, Störgeräusche oder nervige Abläufe könnten direkte Folgen für die sportliche Leistungsfähigkeit haben. Vor allem die Hotel-Auswahl hat eine immense Bedeutung: „Mein Traumhotel ist sieben Fahrminuten weg vom Stadion, hat einen hohen Standard, ist dennoch so groß, dass nur unser Tross hineinpasst und hat noch einen eigenen Sportplatz. Aber das findet man natürlich nie, man muss immer irgendwo Abstriche machen.“
Ein Hauptkriterium muss aber immer eingehalten werden: „Es muss ruhig gelegen sein, also nicht mitten im Trubel oder in der Innenstadt. Es dürfen nachts keine feiernden Leute stören, auch keine Straßenbahnen oder der Lärm einer Autobahn.“
Seine Checkliste vor Ort umfasst aber auch das Funktions- team. Fitnesstrainer, Ärzte, Physiotherapeuten – jeder hat spezifische Fragen, etwa nach der Größe der Kraft- und Behandlungsräume, nahegelegenen Krankenhäusern für die Notfallversorgung oder Einreisebestimmungen für die benötigten Medikamente. „Aufgrund der vielen Details ist es wichtig, dass jemand vor Ort ist und wir nicht alles von zu Hause vom Schreibtisch aus buchen. Ich treffe mich auch mit Offiziellen des gastgebenden Klubs und schaue mir Stadion, Rasen, Kabinen und Anfahrtswege an. Dann sind wir am Spieltag auf alles vorbereitet.“
Hardung weiß um die Bedeutung seines Jobs und gibt auch eine gewisse Anspannung zu. Nervös machen ihn der ge- stiegene Druck und die deutlich gestiegene Arbeitszeit aber nicht: „Natürlich ist auch das Funktionsteam der Dreifach- belastung ausgesetzt und keiner von uns führt hier ein La-Paloma-Leben. Aber dafür arbeitet man doch im Fußball. Wenn ich geregelte Arbeitszeiten gewollt hätte, hätte ich auch in einer Spedition anfangen können. Außerdem reise ich ohnehin sehr gern.“ Da er eine High-School in den USA besuchte, verfügt er über sehr gute Englischkenntnisse und kann sich überall problemlos verständigen. Besonders in Bulgarien war die Planung dennoch nicht ganz einfach:
SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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