Page 64 - Spielfeld_September_2017
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BENJAMIN WALLQUIST: DER WIKINGER AUS AUSTRIA
B enjamin Wallquist hatte die freie Auswahl. Der 17-Jährige hatte einige Angebote großer Klubs vorliegen, die sich mit einem herausragenden Innenverteidiger verstärken
wollten. Auch Red Bull Salzburg, wo er in den vergangenen drei Jahren spielte, warb intensiv um seinen Verbleib. Aber die Wahl von „Benni“ Wallquist fiel auf Hoffenheim. „Ich musste nicht lange überlegen, sondern habe nach zwei Tagen direkt zugesagt“, sagt er. „Die deutsche Bundesliga ist ein Traum von mir. Ich glaube, dass ich diesen Traum hier am besten verwirklichen kann. Es hätte auch Alternativen für mich in Deutschland gegeben, aber die Gespräche mit den TSG-Verantwortlichen haben mich am meisten überzeugt.“
Der gebürtige Wiener, der mit dem Fußball beim Wiener Vorortklub SC Brunn am Gebirge begann, ehe er mit zwölf zu Admira Wacker ging, fühlt sich wohl in Hoffenheim. „Das Dorf, wo ich herkomme, ist noch kleiner als Hoffenheim. Ich fühle mich wohl auf dem Land, habe die Natur sehr gerne. Ich passe hierhin“, sagt Wallquist lachend. Bereits in den ersten Saison- spielen zeigte der große Blonde, dass er zu Recht als eines der größten Abwehrtalente im deutschsprachigen Raum gilt und das U19-Bundesligateam der TSG verstärken kann.
„Das Niveau ist höher als in Österreich, die Mannschaften sind viel ausgeglichener, die Gegner wesentlich besser, alle haben einen gepflegten Spielaufbau. Hier kann ich mich noch gut weiterentwickeln“, erklärte Benjamin, der für die U15- bis U17-Auswahlteams der Österreicher fast 20 Länderspiele be- stritten hat und dabei immer Kapitän war. Beim FC Liefering, dem RB-Farmteam in Salzburg, das in der zweithöchsten öster- reichischen Spielklasse antritt, spielte er im Frühjahr zweimal über je 90 Minuten sogar schon im Herrenbereich.
In der Dreierkette spielt Wallquist auf der linken Seite, da sein starker Fuß der linke ist. Körperlich, mit seiner Größe und Robustheit, erinnert er etwas an Niklas Süle, wobei er eher wie ein junger Wikinger aussieht und wegen seines Aussehens und Nachnamens auch oft für einen Skandinavier gehalten wird. Das Profiteam der TSG verfolgt er genau, nicht nur, weil drei Österreicher zum Kader gehören. „Dass ein Drittel der Profis aus dem eigenen Nachwuchs kommt, hat mich überzeugt, dass die TSG auf die selbst ausgebildeten Spieler setzt“, sagt Benjamin Wallquist. Ein anderer Grund, sich für „Hoffe“ zu entscheiden, war die TSG-Partnerschaft mit Anpfiff ins Leben, die auch seinen Eltern bei einem Besuch im vorigen Mai sehr gut gefiel. In den nächsten beiden Jahren wird Wallquist das Wilhemi-Gymnasium in Sinsheim besuchen.
 Abiturient auf der Überholspur: Benjamin Wallquist
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