Page 16 - Spielfeld_September_2017
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 Habt Ihr in Hoffenheim einen Karrieresprung gemacht?
„Auf jeden Fall. Auch dadurch, dass wir nun international spielen. Wir sind ja beide hierhergekommen, um einen Schritt nach vorn zu machen. Das ist bislang gelungen und der Weg ist in meinen Augen auch noch nicht vorbei. Es war auf jeden Fall – ich denke, da kann ich auch für Kevin mitsprechen – für uns beide die beste Entscheidung, zur TSG zu wechseln.“
Verspürst Du ein bisschen Dankbarkeit?
„Das verspüre ich grundsätzlich immer. Bei allen meinen Stationen. Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich ma- chen konnte und das Vertrauen, das ich erhalten habe. Ich glaube aber auch, dass ich das überall zurückgezahlt habe. Ich bin mit allen Vereinen erfolgreich gewesen und danach im Guten auseinandergegangen. Und deswegen bin ich auch der TSG sehr dankbar für die Chance und denke, dass ich das auch zeige.“
Was bedeutet Dir die Wahl zum dritten Kapitän nach nur einem Jahr in Hoffenheim?
„Ich war zwar bei Wehen Wiesbaden schon einmal Kapitän, aber das hier ist eine extreme Ehre für mich. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet und versuche natürlich, durch meine Art zu helfen auch eine Führungsrolle einzunehmen. Die Wahl bestärkt mich darin und es freut mich riesig, dass es von der Mannschaft so anerkannt wird. Jetzt will ich die Anforderungen natürlich auch erfüllen.“
Nicht nur die Mitspieler sind von Dir überzeugt. Dietmar Hopp lobte Dich nach der vergangenen Saison ausdrücklich und hob Deine Leistung hervor. „Das freut mich natürlich ganz besonders. So ein Lob, dazu die Wahl in den Mannschaftsrat – es macht mich einfach stolz, mir dieses Standing erarbeitet zu haben.“
Da passt die vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2021 natürlich ins Bild ...
„Es gab zwar auch andere Angebote, aber das war für mich ein logischer Schritt. Aufgrund meiner Entwicklung, aber auch aufgrund interner Dinge. Ich habe mich sehr gefreut und bin sehr glücklich
hier – nicht nur auf dem Rasen. Ich wohne
in Heidelberg, das ist eine wirklich schöne Stadt und ich könnte mir momentan nichts Schöneres vorstellen.“
HÜBNER GEGEN HÜBNER GEGEN HÜBNER
In dieser Saison kommt es in der Fußball-Bundesliga nicht nur zum Familien-Duell zwischen Benjamin (28) und seinem Vater Bruno Hübner (56). Bei Hannover 96 spielt mit Florian Hübner (26) ein weiterer Spross des Frankfurter Sportdirektors. Nach der erfolgreichen Saison fühlt sich der Hoffenheimer im Karriere-Wettstreit mit seinem Vater, der 76 Mal in der Bundesliga für den 1. FC Kaiserslautern stürmte, „auf der
Überholspur“: „Ich habe ja noch ein bisschen Zeit, ihn dann auch wirklich zu überholen. Aber mein Bruder greift ja auch schon an“, sagt Benjamin Hübner au- genzwinkernd. Florian hat in Hannover die Entwicklung seines großen Bruders fast kopiert. „Am Anfang hat er nicht gespielt, dann seine Chance bekommen und sich festgebissen. Am Ende hat er Hannover sogar zum Aufstieg geköpft. Ich hoffe, dass er sich nun auch in der Bundesliga beweisen kann.“ Das perfekte Vorbild für dieses Vorhaben hat er ja: Bruder Benjamin. „Ich hoffe doch, dass es Sachen gibt, die er sich abgucken kann. Oft sage ich ihm die Dinge aber auch einfach
so – ob er sie hören will oder nicht.“
Ernsthafte Rivalitäten gibt es bei den Hübners nicht. Die beiden Söhne haben ihren Vater in der vergangenen Saison aber überrascht. „Grundsätzlich glaubt er schon an uns und
traut uns auch viel zu. Aber auch er konnte, wie so viele andere, diese Entwicklung so nicht voraussehen. Er ist aber megastolz,
wir haben ein super Verhältnis“, sagt der TSG-Profi. Das Erfolgsgeheimnis der Sportlerfamilie – der dritte Bruder, Christopher (30), spielte in der 3. Liga für We- hen Wiesbaden – kann Benjamin Hübner auch nicht so recht erklären. Eine Idee hat er aber: „Ich denke, dass viel im Charakter unserer Familie liegt. Wir sind alle fo- kussiert und arbeiten hart und mit der nötigen Geduld
am Erreichen unserer Ziele. Wir wissen aber auch, dass es im Leben auch noch andere Dinge gibt.“
 Ein Bild aus dem Familienalbum: Christopher, Florian und Bruno Hübner
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„Mr. 100 Prozent“: Benjamin Hübner ist Führungsspieler bei der TSG und seit dieser Saison auch der dritte Kapitän.













































































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