Page 70 - Spielfeld_August_2017
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HINTER DER FASSADE
  Neun Jahre ist es her, dass Heribert Breunig ein Ver- sprechen einlöste und für immer Farbe bekannte: Er verwandelte sein grün-gelbliches Haus in das
blau-weiße Wahrzeichen von Hoffenheim. Gut 50 Milli- onen Autofahrer passierten seither die Sehenswürdigkeit an der Sinsheimer Straße – öffentlicher und plakativer kann man Vereinsliebe nicht darstellen.
15.000 Autofahrer befahren die Bundesstraße in Hoffen- heim laut Sinsheimer Stadtverwaltung pro Tag im Schnitt. Nicht wenige davon hupen den 58-Jährigen an, rufen aus dem Fenster oder winken ihm zu, wenn er gerade mal vor seinem Haus steht. Während des SPIELFELD-Fotoshootings vor der Garage kommt Breunig aus dem Zurückgrüßen kaum noch heraus. Es hupt und hupt und hupt.
„Als wir das Haus damals gestrichen haben, sind immer wieder Staus entstanden“, erzählt er. Die Idee kam spon- tan, wenige Tage vor dem Aufstiegsspiel gegen Greuther Fürth am 18. Mai 2008. Breunig war gerade dabei, eine große Hoffenheim-Fahne an seinem Haus aufzuhängen, da meinte er zu TSG-Präsident Peter Hofmann: „Wenn wir aufsteigen, streich’ ich mein Haus blau-weiß.“ Hofmann entgegnete: „Dann bezahle ich die Farbe.“ Das 5:0 der Kraichgauer besiegelte den Aufstieg und den Anstrich. Kurze Zeit später stand schon das Gerüst.
Die erste Reaktion seiner Frau Cornelia: „Bist du verrückt?“ Der Ehemann bejaht das noch heute: „Ich bin verrückt. Und
Heribert Breunig lebt die Liebe zur TSG so offensichtlich wie kein zweiter Fan. Sein blau-weißes Haus in der Sinsheimer Straße in Hoffenheim brachte den Verkehr mehrfach zum Erliegen und machte international Schlagzeilen. Jetzt soll
es noch ein bisschen blauer werden.
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