Page 36 - Spielfeld_August_2017
P. 36

  ... Schwerpunkte:
„Wir setzen Schwerpunkte zu grundlegenden Spielphasen, in die sich eine Partie einteilen lässt. In jeder Phase gibt es verschiedene Unterpunkte. Bei eigenem Ballbesitz etwa Spieleröffnung, Überzahlspiel, Herausspielen von Torchancen. Jeder dieser Bausteine wird dann noch einmal in kleinere Bausteine zerlegt.“
... Leitsätze:
„Einer meiner Leitsätze ist Ausbildung durch Erfolg, Erfolg durch Ausbildung; beides bedingt das jeweils andere. Wenn du erfolgreich bist, ist dies auch eine Ausbildung für dich – als Spieler und als Mensch. Und wenn du dich bildest, bringt das irgendwann auch Erfolg. Ein weiterer Leitsatz ist, dass Langeweile Beziehungen und auch Performance killt. Darum versuche ich, die unterschiedlichen Schwerpunkte mit ganz verschiedenen Übungen zu trainieren. Wir haben zwei­, dreimal im Jahr den Schwerpunkt Umschalten nach Balleroberung, und in diesen Schwerpunkt versuche ich dann trotzdem, andere Übungen einzubauen, ohne das Wesentliche zu vernachlässigen. Das ist der Weg, für den ich mich entschieden habe.“
... Prinzipien:
„Ich habe Prinzipien, über die ich regelmäßig spreche. Das sind Dinge, die immer gelten, weil die Spieler etwas brau­ chen, woran sie sich klammern können, auch wenn sie einen schlechten Tag haben, ein Plan nicht aufgeht, der Gegner uns überrascht oder einer seine Aufgabe vergessen hat. Sie gelten immer und haben weder etwas mit dem Schwerpunkt noch mit der Gegnerspezifik zu tun. Es sind elementare Dinge, die
ich in jedem Training sehen will, die über allem stehen und den Spielern helfen sollen, trotz besagter Ereignisse noch ein gutes Spiel zu machen.“
... die Dreierkette:
„Wir haben nach der Umstellung auf die Dreierkette nicht mehr so viele Gegentore bekommen, nicht mehr so viele Chancen zugelassen und waren im Spielauf bau viel dominanter als zuvor. Wir haben viele kleine taktische Regeln, die das Auf bauspiel aus der Dreierkette betreffen. Der Erfolg hängt natürlich auch vom Freilaufverhalten der anderen Spieler und den Anschlussak­ tionen ab, aber es hat insgesamt gut funktioniert und war ein Schlüssel der erfolgreichen Saison.“
... Stresstests:
„Eine große Kunst des Fußballs ist es, unter körperlicher Hochbelastung in kürzester Zeit taktische Lösungen zu finden. Darum machen wir auch mal Stresstests, in denen wir unter Hochbelastung die von uns vorgegebenen Schwerpunkte und Prinzipien abfragen. So müssen sie unter Hochbelastung Lösungen finden und nachdenken, wodurch das Gehirn stimuliert wird.“
... Fazit:
„Insgesamt hat die Mannschaft die komplexen Anforderungen sehr gut umgesetzt, auch die Neuzugänge, bei denen es natürlich etwas länger gedauert hat. Dafür mache ich der Mannschaft ein großes Kompliment. Es macht Spaß, mit den Spielern zu arbeiten.“
 Erfolgsduo: Julian Nagelsmann und Matthias Kaltenbach führten die U19 im Jahr 2014 zum DM-Titel und die TSG-Profis in der Vorsaison nach Europa.
36




















































































   34   35   36   37   38