Page 82 - Spielfeld_Juli_2017
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EINE KOMPLEXE ANGELEGENHEIT
Mit der Veröffentlichung des Bundesliga-Spielplans beginnt der Countdown für den Saisonstart und die Vorfreude bei den Fans auf das erste Spiel steigt. Die DFL hat den Spielplan nun veröffentlicht, Bayern München und Bayer Leverkusen eröffnen die Spielzeit am 18. August. Aber wie entsteht der Spielplan eigentlich? SPIELFELD beantwortet die wichtigsten Fragen.
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte einmal mehr groß aufgefahren. Genau 50 Tage vor dem Start der Saison 2017/18 veröffentlichte die DFL im Internet
den Bundesliga-Spielplan für die 55. Spielzeit. Via Livestream präsentierte der Ligaverband die Bekanntgabe als echtes Event. Die wichtigsten Fragen: Wer spielt wann gegen wen? Wie sind die 306 Spiele der Saison verteilt? In welcher Reihenfolge tritt mein Verein, die TSG Hoffenheim, gegen die anderen Klubs an? Nach nicht einmal zehn Minuten und einer multimedialen Präsentation gab es die Antworten der DFL, die als Tochter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Bundesliga organisiert: Der Deutsche Meister FC Bayern und Bayer Leverkusen eröff- nen am Freitag, den 18. August, die neue Spielzeit. Die TSG startet zum zweiten Mal in ihrer Bundesliga-Geschichte mit
einem Heimspiel gegen Werder Bremen. Schon zum Auftakt 2010 traf der Klub auf die Norddeutschen und feierte einen perfekten Saisonstart – 4:1. Möglicherweise ein gutes Omen... Die Ansetzungen sind dabei kein Zufall. SPIELFELD erklärt, wie der Bundesliga-Spielplan entsteht.
1) WANN WIRD DER SPIELPLAN ERSTELLT?
Wenn sich die Sommerpause in der Halbzeit befindet und bei den Fans die Vorfreude auf die neue Saison steigt, haben sich die Spielplan-Verantwortlichen im Hause der DFL in Frankfurt am Main schon lange Zeit mit der neuen Spielzeit auseinandergesetzt. Denn bereits im Frühjahr starten die Planungen für den Spielplan der kommenden Saison. Die heiße Phase der Planung beginnt allerdings erst, sobald alle Auf- und Absteiger feststehen. Dann werden die 34 Spieltage final geplant. Dabei wird stets versucht, im Interesse aller Beteiligten das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
2) WER ERSTELLT DEN SPIELPLAN?
Bis vor einigen Jahren wurde der Spielplan noch manuell nach dem sogenannten Englischen Schlüssel erstellt. Dabei wurde jedem Verein eine Zahl zwischen 1 und 18 zugeordnet und in ein vorgegebenes Schema eingepasst. Daraus ergaben sich dann automatisch die Begegnungen. Individuelle Anpassungen außerhalb des Schemas waren so allerdings nicht möglich. Um dieses starre System des Englischen Schlüssels aufzubre- chen, ließ die DFL eine eigene Software entwickeln, mit deren Hilfe die Erstellung individueller Spielpläne unterstützt wird. Ohne diese technische Unterstützung wäre es kaum möglich, die zahlreichen Variablen mit einzubeziehen, die es bei der Erstellung des Spielplans mittlerweile zu beachten gilt.
3) WAS MUSS BEACHTET WERDEN?
Hunderte von Optionen werden geprüft und verworfen, bis am Ende die Verständigung auf einen Spielplan erfolgt. Insofern ist ein Spielplan immer ein großer Kompromiss, was ihm aber kaum anzusehen ist. Bevor die eigentlichen
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Früher ging die Spielplan-Erstellung noch analog von- statten: Bundesliga-Spielleiter Hans-Georg Noack mit den wichtigsten Hilfsmitteln – Kalender und Telefon.
  





















































































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