Page 24 - Spielfeld_Juli_2017
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EIN KLEINER MÄRCHENSOMMER
Wie beim Gewinn des EM-Titels der deutschen U21-Junioren war die TSG Hoffenheim auch beim Triumph des DFB-Teams beim Confederations Cup 2017 nicht nur dabei, sondern mittendrin. Das TSG-Quartett Sebastian Rudy, Niklas Süle, Kerem Demirbay und Sandro Wagner brachte sich für eine Berufung in den WM-Kader im nächsten Jahr in Stellung.
Das ist ein megageiles Gefühl.“ Sebastian Rudy war das personifizierte Glück. Das Finale des Confed Cups in Sankt Petersburg war gerade abgepfiffen worden,
die deutsche Nationalmannschaft hatte im Endspiel den in Bestbesetzung angetretenen Favoriten aus Chile 1:0 (1:0) bezwungen. „Das haben wir uns verdient. Wir haben ein starkes Turnier gespielt und waren eine Einheit“, sagte Sebas- tian Rudy im ZDF-Interview. 15 Millionen Zuschauer hatten in Deutschland vor den Bildschirmen live verfolgt, wie das junge Perspektivteam von Bundestrainer Joachim Löw ohne die meisten Weltmeister von 2014 einen überraschenden Gipfelsturm erfolgreich abgeschlossen hatte. Entgegen der großen Skepsis vor dem Turnierstart, Löws B-Elf mit einem Durchschnittsalter von 24,7 Jahren sei bei der zehnten Auf lage des Confed Cups chancenlos, gewann die DFB-Mannschaft die „Mini-WM“. Vier Hoffenheimer trugen dazu bei, dass die deutschen Fußballfans unerwartet ein kleines, schönes Sommermärchen erleben konnten. Allerdings übernahmen Sebastian Rudy, Niklas Süle, Kerem Demirbay und Sandro Wagner recht unterschiedliche Rollen.
Rudy (434 von maximal 450 Einsatzminuten) stand in allen fünf Turnierspielen in der Startelf und löste die sonst Sami Khedira oder Toni Kroos zustehenden Aufgaben auf der Sechser-Po- sition souverän. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung adelte den 27-Jährigen sogar als besten Spieler des Finales. Süle (207 Minuten) startete im Turnier zweimal in der Basisformation und kam zu zwei weiteren Einwechslungen, darunter in der Nachspielzeit des Endspiels. „Der Confed Cup war eine super Sache. Wie bei Olympia im vorigen Jahr haben ja nicht viele damit gerechnet, dass wir ins Finale kommen und konnten es diesmal sogar gewinnen“, erklärte der Verteidiger. Anders als in Brasilien beim Silbermedaillengewinn gehörte er nicht durchgehend zum Stammpersonal, sondern musste mal Matth- ias Ginter und mal Shkodran Mustafi den Vortritt lassen. Aber beim „Casting“ von Löw, wer für seinen 23er-Kader bei der angestrebten WM-Titelverteidigung im nächsten Jahr geeignet ist, empfahl sich „Niki“ durchaus als Alternative zu Jerome Boateng und Mats Hummels.
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Vier Hoffenheimer und Kollegen nach dem Triumph beim Confed-Cup.




























































































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