Page 22 - Spielfeld_Juli_2017
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 "Ich war im Tunnel": Nadiem Amiri voll konzentriert beim (vor)entscheidenden Elfmeter im Halbfinale gegen England.
gegen England (33 Minuten) und gegen Spanien (9 Minuten) brachte der Mittelfeldspieler mit seiner trickreichen, dyna- mischen Spielweise jeweils neue Offensivpower. „Bei dieser EM habe ich mich wieder weiterentwickelt, auch das Elfme- terschießen hat mich weitergebracht. In einer solchen Ext- remsituation geht viel im Kopf herum. Das kann ja auch schiefgehen“, sagte Nadiem Amiri. „Ich war nur noch im Tunnel, ein Engländer wollte mir noch irgendwas sagen, aber das habe ich ausgeblendet und meine Ecke anvisiert.“ Englands Torhüter Jordan Pickford, gerade für 25 Millionen Euro zum FC Everton gewechselt, ahnte die Ecke, aber gegen den prä- zisen Schuss war er letztlich machtlos.
Gut eine halbe Stunde zuvor, in der 114. Minute, hatte Amiri eine Großchance vergeben, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Aus kurzer Distanz hätte er die Hereingabe von Toljan nur noch ins Tor drücken müssen, verfehlte aber den Ball. „Der ist versprungen. Da kam wohl gerade ein Maulwurf raus“, scherzte Amiri. Dann, mit der Erfahrung aus wichtigen Spielen in seiner fünfjährigen Hoffenheimer Zeit, besaß er den Mut, sich beim Elfmeterschießen sogar für den letzten Schuss anzumelden. Aus solchem Holz sind ganz große Spieler geschnitzt. Wie Jeremy Toljan und Nadiem Ami- ri starteten auch die aktuellen Weltmeister Neuer, Khedira, Hummels, Boateng, Höwedes und Özil erst vor acht Jahren mit dem ersten deutschen U21-EM-Triumph so richtig durch.
So sehen Sieger aus: Die deutsche Mannschaft bejubelt den grandiosen Erfolg bei der U21-EM in Polen und präsentiert stolz den Siegerpokal.
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