Page 21 - Spielfeld_Juli_2017
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  „Der Energieriese”: Jeremy Toljan (oben) begeisterte bei der U21-EM Experten und Fans und wurde in die Mannschaft des Turniers gewählt. Nadiem Amiri (unten) bewies Nervenstärke und schoss die DFB-Elf im Elfmeterschießen gegen England ins Finale.
einem exakt getimten Pass den Torschützen Davie Selke beim Führungstreffer bediente. Der Lohn für eine Superleistung über 90 Minuten: Die Technische Kommission der UEFA kürte ihn zum „Man of the Match“, zum besten Spieler der Partie. Und auch beim dramatischen 4:3 im Elfmeterschießen (2:2 nach Verlängerung) im Halbfinale gegen England hatte er einen wegweisenden „Assist“ produziert: Selkes Kopf balltor zum 1:0 ging eine perfekt gezirkelte Flanke Toljans voraus.
„Laufen ist eben auch meine Stärke, dazu ein bisschen Instinkt. Und ich weiß, wo der Ball hin soll.“ JEREMY TOLJAN
„Ich muss die Tore nicht selbst schießen, um mich zu freuen. Es ist mir genauso wichtig, die Dinger vorzubereiten. Der Mannschaftserfolg stand für jeden von uns bei der EM über allem“, sagte Jeremy Toljan. Sein Meisterstück aber machte er im Endspiel. Die schnellen spanischen Außenspieler Marco Asensio von Real Madrid, der beim Champions-League-Triumph mitgewirkt hatte, und Gerard Deulofeu vom FC Barcelona kamen gegen den athletischen Hoffenheimer nie richtig ins Spiel. „Laufen ist eben auch meine Stärke, dazu ein bisschen Instinkt. Und ich weiß, wo der Ball hin soll“, stapelte Toljan tief, als er nach seinen Qualitäten gefragt wurde. Sechs Jahre Ausbildung in Hoffenheim haben den gebürtigen Stuttgarter zu einem der besten U21-Spieler seines Jahrgangs gemacht. Das Finale war zwar sein letztes Spiel für die DFB-Junioren, aber Bundestrainer Joachim Löw hat den TSG-Profi bereits als Kandidaten für das A-Team genannt.
Doch nicht nur Toljan machte die Hoffenheimer stolz. Nadiem Amiri, der zweite in der achtzehn99 AKADEMIE ausgebilde- te U21-Europameister, war es, der für das deutsche Team das Tor zum Finale aufstieß. Der mit 20 Jahren jüngste Spieler des DFB-Kaders verwandelte im Halbfinale den letzten der fünf Elfmeter zum 4:3. Danach hielt Torwart Julian Pollersbeck zum zweiten Mal einen Schuss der Engländer. Amiri über- nahm Verantwortung, als er sich sofort für die ersten fünf Schützen zur Verfügung stellte. Insgesamt 80 Minuten bei der EM spielte der gebürtige Ludwigshafener, der kurz vor der Abreise nach Polen seinen Vertrag mit der TSG bis 2020 verlängert hatte. Nur beim 2:0 im ersten Gruppenspiel gegen Dänemark blieb der Youngster außen vor, gegen Tschechien kam er in der 66. Minute und schoss 13 Minuten später das Tor zum 3:0. Auch gegen Italien (14 Minuten Spielzeit),
Profis
 SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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