Page 76 - Spielfeld_Juni_2017
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 HEIMATKUNDE
11.000Jahre alt oder vielleicht auch ein paar tausend Jahre älter ist der riesengroße, mit bis zu 114 Metern hohen Hügeln versehene „Sandkasten“. Dünen in der Kurpfalz? Solche Sandberge, entstanden durch verwehten Treibsand, gibt es doch eigentlich nur am Meer. Nein, auch an großen Flüssen wie dem Rhein können sie vorkommen. Bei Sandhausen gibt es ein 37 Hektar großes Dünengebiet. Der viele Sand in der Gegend gab dem Ort schließlich sogar seinen Namen. Die Besonderheit der beiden besonders schönen Naturschutzgebiete „Pflege Schönau­Galgenbuckel“ und „Pferdstrieb“ ist eine einzig­ artige Flora und Fauna: Dort findet man an Hitze, Wassermangel und Nährstoffarmut angepasste Tiere und Pflanzen, die sonst eher in den Steppen Osteuropas oder am Mittelmeer anzutreffen sind. Früher waren die Dünen bewaldet, wurden aber abgeholzt, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Auch Pferdeweiden befanden sich dort. 1929 wurde die Fläche „Pferdstrieb“ unter Naturschutz gestellt, sie wird geteilt durch die Straße „Am Forst“. 1950 wurde auch „Pflege Schönau­Galgenbuckel“, wo sich ein militärisches Übungsgebiet befand, geschützt. Schöne Radtouren und Wanderungen sind in
 Wissen für den Stammtisch
Die Nummer mit den Schildern
Einige wohl eher ältere Sinsheimer werden schon daran gedacht haben, ihr nächstes Autokennzeichen wieder mit einem „SNH“ statt mit einem „HD“ versehen zu lassen. Aber dazu kam es nicht, das frühere geltende Kfz-Kennzeichen der Stadt blieb wie zwölf andere aus Baden-Württem- berg in der Versenkung. 13 andere, frühere schon im Südwesten be- kannte Ortskürzel, kehrten indes zurück – wie BCH (Buchen), BH (Bühl), MGH (Bad Mergentheim) oder ÖHR (Öhringen). Sie waren alle mal nach Kreisreformen unter den Tisch gefallen. Der Heilbronner Professor Ralf Bochert gilt als „Vater“ des Comebacks. Er und seine Studenten, die für ihn erforschten, wie groß der Wunsch nach den alten Kennzeichen war, drehten die Zeit bei den Zulassungsstellen zurück. Bundesweit 380 Orte wurden angeschrieben, ob sie ihr altes Chiffre zurückhaben wollten. Und 200 Städte wollten es. Die Zeitungen berichteten in der Folge darüber, Heilbronn wurde Keimzelle der „Revolution“. Die Politik reagierte, danach stieg das Interesse und es durften sogar 295 Kenn- zeichen wieder benutzt werden. Viele Heimatfreunde freuen sich, aber durch die Flut unbekannter, oft dreistelliger Buchstaben-Kombinationen fällt es nun auch schwerer zu identifizieren, aus welcher Gegend ein Auto eigentlich kommt.
Professor Ralf Bochert
KRAICHGAU-DIALEKTS
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den Dünen möglich. Infos unter: www.duene-sandhausen.de
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A BIS Z DES
 © www.duene-sandhausen.de, www.hs-heilbronn.de






















































































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