Page 61 - Spielfeld_Juni_2017
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  DIE MAMA GEHT
Die vergangenen Wochen hätten bei den Bundesliga-Frauen der TSG Hoffenheim kaum besser laufen können. Nach einer ernüchternden Hinrunde sammelte die Mannschaft von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann in der Rückserie fleißig Punkte. Ein versöhnlicher Abschluss
für Martina Moser, die nach fünf Jahren bei der TSG in die Schweiz zurückkehrt.
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    Der Umzug ist geplant, die neue Wohnung gemie- tet und die Kartons gepackt. Bei Martina Moser werden langsam die Zelte abgebrochen. Fünf
Jahre hat die 31-Jährige im Kraichgau gewohnt. „Ich habe mich hier immer Zuhause gefühlt“, betont die Schweizer Rekordnationalspielerin. „Die Freude auf das Neue, was jetzt kommt, ist groß und wird die Wehmut vielleicht zumindest anfangs ein bisschen verdrängen.“ Für Moser geht es nach drei Stationen im deutschen Frauenfußball zurück in ihre Heimat. In der Schweiz schließt sie sich dem FC Zürich an, wo sie nicht nur ihre Fußballschuhe schnüren wird, sondern auch beruflich eine neue Her- ausforderung findet. „Mein Plan war schon immer, dass es für mich irgendwann zurückgeht“, erzählt sie. „Nach der guten Saison habe ich im Grunde den perfekten Zeitpunkt erwischt.“ Ihre letzte Spielzeit bei der TSG ist die beste der Vereinsgeschichte.
Dass Moser sich mit einem Happy End von der TSG Hof- fenheim verabschieden kann, erschien in der Winterpause noch als ein schier unmögliches Unterfangen. Für das vierte Bundesliga-Jahr hatte sich die Mannschaft von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann kein klares Ziel gesteckt, doch noch vor dem Abschluss der Hinrunde ergab sich die Vorgabe für die folgenden Monate von ganz allein. Nach einer bitteren 0:1-Pleite gegen den Aufsteiger MSV Duisburg war die TSG dort, wo sie auf keinen Fall hinwoll- te: im Abstiegskampf. „In Duisburg hatten wir unseren Tiefpunkt erreicht“, erinnert sich Moser. „Wir sind in Rückstand geraten und konnten diesen trotz langer Zeit in Überzahl nicht drehen. Da sind bei uns schon Zweifel aufgekommen.“
Zwar verbesserte die TSG ihr Punktekonto bis zur Win- terpause noch auf zehn Zähler, doch das Pokal-Aus gegen Zweitligist Werder Bremen kurz vor Weihnachten war geradezu bezeichnend für die ernüchternde Hinrunde. „Wir haben bis auf eine Ausnahme alle Spiele mit nur einem Tor Unterschied verloren“, hadert Moser.
SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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Frauen- Bundesliga
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