Page 18 - Spielfeld_Juni_2017
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                   SPIELFELD
 Offizielles Magazin der TSG 1899 Hoffenheim
                             Profis
Julian Nagelsmann
im Interview über seine Pläne
Verein
Gemischte Bilanz – die Akademie-Teams im Fokus
Region
Im Herzen Hoffenheims: Ein Besuch im Heimatmuseum
Kids
Benjamin Glück erklärt seine Arbeit als Spiel-Analyst
    „Ich will unbedingt gewinnen, aber ich habe auch das Selbstverständnis, noch Späße machen zu können.“
JULIAN NAGELSMANN
Sehen Sie sich durch die gemeinsamen Jubelszenen wie im Spiel gegen Mainz bestätigt?
„Solche Szenen zeigen, dass es in der Gruppe absolut stimmt. Dieser Spruch ‚Elf Freunde müsst ihr sein‘ ist sicherlich nicht zwingend, aber nur Egos und nur Konkurrenten, das geht auch nicht. Es muss Leute geben auf dem Feld, die auch innerhalb der Gruppe einiges regeln. Es muss eine Mischung geben zwischen Individualisten, die glänzen wollen und Teamspielern, die arbeiten wollen. Ich glaube man hat gesehen, dass bei der Mannschaft das Zwischen- menschliche gut funktioniert.“
Ist das denn hierarchisch klar geregelt, durch Spieler wie Eugen Polanski oder Oliver Baumann?
„Eugen versucht, etwas von seiner Expertise weiterzugeben. Auch Kevin Vogt oder Benni Hübner sind Typen, die Spieler mitnehmen. Kevin auch sprachlich, Benni eher auf dem Feld. Auch Oli Baumann findet immer wieder gute Worte. Da ha- ben wir schon ein paar, die diese Führungsrolle übernehmen können und auch wollen.“
Wie läuft es denn zwischenmenschlich an den Trainer- bänken? Wurden Sie von den Kollegen gut im Kreis der Bundesliga-Trainer aufgenommen?
„Es war mir schon klar, dass nicht jeder Trainer mit offenen Armen dasteht und sich für mich freut, wenn da jetzt ein 28-Jähriger kommt und meint, Bundesliga-Trainer zu sein. Es gibt eine begrenzte Anzahl von Arbeitsplätzen in der Bundes- liga und wenn da ein Neuer auf das Karussell aufspringt, dann ist es meist so, dass auf der anderen Seite einer runterfällt. Deswegen gibt es immer Konkurrenzdenken. Es gibt aber Kollegen wie Christian Streich oder Ralph Hasenhüttl, mit denen du dich super unterhalten kannst, auch fünf Minuten vor dem Spiel. Zu denen zähle ich mich auch. Ich will unbe- dingt gewinnen, aber ich habe auch das Selbstverständnis, noch Späße machen zu können. Wenn man uns beobachtet auf der Bank, wir lachen auch viel, machen Blödsinn. Es gibt aber auch welche, die sind sehr verbissen. Aber das war mir vorher klar, dass nicht jeder mit einem Palmenwedel dasteht, wenn ich ins Stadion einmarschiere.“
Dieser Zettel machte Karriere: Vor Beginn der Spielzeit formulierte Julian Nagelsmann die Saisonziele auf einem Block. Der TSG-Cheftrainer unter- schied dabei zwischen realistischem Ziel, dem öffentlich formulierten sowie einem ambitionierten Ziel. Während der gesamten Spielzeit hütete Nagels- mann das Geheimnis, erst nach Abschluss der Saison präsentierte er den neugierigen Journalisten seine Notizen. Klare Erkenntnis: Selbst das überaus ambitionierte Ziel „Europa League“ hat die TSG übertroffen. Dank harter Arbeit, getreu der formulierten Maxime: „Immer das Tun vor dem Haben“.
JULIAN NAGELSMANN
 18
Geburtsdatum Geburtsort
23. Juli 1987 Landsberg am Lech
Vereine als Trainer
seit 11.02.2016 2013 - 2016 2012 - 2013 2011 - 2012 2010 - 2011 2008 - 2010 2008
TSG Hoffenheim, Cheftrainer Profis TSG Hoffenheim, U19
TSG Hoffenheim, Co-Trainer Profis TSG Hoffenheim, U17
TSG Hoffenheim, Co-Trainer U17 TSV 1860 München, Co-Trainer U17 FC Augsburg, Co-Trainer Jugend
Vereine als Spieler
FC Augsburg U23, TSV 1860 München (Junioren und U23), FC Augsburg (Junioren), FC Issing
Bilanz als TSG-Trainer
48 Bundesliga-Spiele
23 Siege, 16 Unentscheiden, 9 Niederlagen 85 Punkte (1,77 im Schnitt)
06/2017
































































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