Page 8 - Spielfeld_Mai_2017

Kinder, wie die Zeit vergeht
Zehn Jahre ist es her. Schon? Erst? Es hängt von der Betrachtung ab. Die Zeit ist relativ.
Aber es stimmt: Vor exakt zehn Jahren, genauer am 5. Mai 2007, stieg die TSG 1899 Hoffenheim in den Profifußball auf. Durch ein 4:0 gegen die Sportfreunde Siegen sicherte sich die TSG in der Regionalliga Süd vier Spieltage vor Saisonende – neben dem SV Wehen –den Aufstieg in die Zweite Liga. Der Vorsprung auf den Verfolger FC Ingolstadt betrug nach diesem Sieg satte 14 Zähler – und das, obwohl Hoffenheim nach vier Spieltagen mit nur zwei Zählern auf dem vorletzten Platz gelegen hatte. Vor 3.080 Zuschauern im Dietmar-Hopp-Stadion lösten Sejad Salihovic (36., 86.), Francisco Copado (51.) und Andreas Mayer (63.) mit ihren Treffern gegen Siegen das Ticket zum Aufstieg. Nach dem 17. Saisonerfolg knallten die Korken und die Spieler streiften ihre Aufstiegs-T-Shirts mit der Aufschrift „Here we are – 2. Liga" über. „Ich bin stolz. Das ist der größte Erfolg meiner
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Karriere", sagte der damalige Kapitän Selim Teber. Spontan wurde im Klubhaus eine Aufstiegsfeier organisiert, danach machte die Mannschaft in einer Disco die Nacht zum Tag. Die überlieferten 1.899 Liter Freibier dürften zehn Jahre später kaum reichen, wenn beim Saisonausklang am 20. Mai gegen den FC Augsburg der größte Erfolg der Klubhistorie gefeiert wird – der Einzug in den Europapokal. Die Vollendung eines sportlichen Märchens.
Das war damals noch weit weg, auch wenn die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Tag nach dem Aufstieg titelte: „Zwi- schenstopp in der Zweiten Liga“. Überliefert ist auch das Zitat von TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp aus jenen Tagen anno 2007: „In drei Jahren werde ich 70. Der Bundesliga-Aufstieg wäre dann ein schönes Geschenk. Ich bin optimistisch und rechne in unserer ersten Zweitliga-Saison mit einer Platzierung zwischen fünf und acht.“ Es ging bekanntlich schneller. Viel schneller.
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© 2017 Christoph Härringer, www.facebook.com/Spottschau